Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Thomas Grawe
- Kunstmaler Alfred Seebacher
- Rentner Alfons Seebacher
- Rentner Friedrich Marquart
- Rentner Otto Knebel
- Ausstellungsdirektor Dr. Sauerbrei
- Ausstellungsmitarbeiter Hugo Schramm
- Dr. Hans Hausdörfer
- Gerlind Hausdörfer
Production company
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Adaptation
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Lighting design
Set design
Painter
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Assistant editor
Sound
Audio mixing
Cast
- Hauptmann Peter Fuchs
- Oberleutnant Thomas Grawe
- Kunstmaler Alfred Seebacher
- Rentner Alfons Seebacher
- Rentner Friedrich Marquart
- Rentner Otto Knebel
- Ausstellungsdirektor Dr. Sauerbrei
- Ausstellungsmitarbeiter Hugo Schramm
- Dr. Hans Hausdörfer
- Gerlind Hausdörfer
- Kammersängerin Bomsberg
- Gastwirt Heimann
- Autoschlosser Siggi Schaffert
- Frau Schaffert
- Kunstsammler Dahlberg
- Pianist
- Pflegeschwester Monika
- Ausstellungsbesucherin
- Ausstellungsbesucher
- Kriminaltechniker
Production company
Unit production manager
Location manager
Shoot
- 05.01.1989 - 05.03.1989: Radebeul, Dresden
Duration:
83 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 25.06.1989, DFF 1
Titles
- Originaltitel (DD) Trio zu viert
- Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110
- Arbeitstitel (DD) Der Maler seines Lebens
Versions
Original
Duration:
83 min
Format:
35mm, 1:1,33
Video/Audio:
Orwocolor, Mono
Screening:
Uraufführung (DD): 25.06.1989, DFF 1
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Aber die Zeiten haben sich inzwischen geändert, die DDR-Kulturpolitik ist liberaler geworden. „Trio zu viert“, gedreht vom 5. Januar bis 5. März 1989 in Dresden, darunter im idyllischen Leonhardi-Museum, einer im Fachwerk-Stil errichteten ehemaligen Mühle im Ortsteil Loschwitz, ist Ausdruck dieser Öffnung: Die Werke des Künstlers, die er einst auf Geheiß seines Vaters Alfons Seebacher im wahren Wortsinn für'n Appel und 'n Ei verschachern musste fürs nackte Überleben, sind enorm im Wert gestiegen, wozu nicht zuletzt die bevorstehende erste große öffentliche Retrospektive gesorgt hat.
Diese frühen Werke, die nun als Leihgaben ihrer Besitzer in der Ausstellung hängen, werden für vierstellige Summen gehandelt. Weshalb Albert Seebacher versucht, diese zurückzuerhalten. Womit er freilich auf Granit beißt, etwa beim Kfz-Meister Siggi Schaffert und seiner Gattin, die ihr Bild seinerzeit für ein Paar Schuhe eintauschten. Auch die Kammersängerin Bomsberg, die ihr Gemälde mit einem Päckchen Kaffee „bezahlte“, will ebenso wenig etwas von einer Rücktauschaktion wissen wie der Wirt des Lokals „Zur Linde“, Heimann, dem das nun in der Schankstube hängende Gemälde ein Brot wert gewesen war.
Noch am ehesten hätten der Mediziner Dr. Hans Hausdörfer und seine Frau Käthe, die damals dreißig Mark gegeben hatten, mit Großzügigkeit reagieren können. Was sie jedoch wortreich-empört von sich weisen. Albert Seebacher wurmt im Grunde noch mehr die Selbstgerechtigkeit des Museumsdirektors: Sauerbrei hätte Courage bewiesen können, als er noch unbekannt und verkannt worden war. Nun, da überregionale Medien auf den Dresdener Maler aufmerksam geworden sind, ist kein Mut mehr nötig.
„Talentloser Hungerkünstler“: Sein inzwischen im Altenheim lebender Vater Alfons überlegt, von schlechtem Gewissen geplagt, wie er sein damaliges Unrecht wieder gut machen könnte. Zusammen mit seinen Freunden und „Monopoly“-Spielpartnern Friedrich Marquart, ein früherer Theaterpförtner, und Otto Knebel („Endlich ‘mal was los bei uns“), ein ehemaliger Schlossermeister und späterer Physiklehrer, heckt er auf seiner wodkagesättigten Geburtstagsfeier einen Plan aus, wie Alfred Seebacher seine Frühwerke zurückerhalten könnte.
Aber in der Nacht vor der Ausstellungseröffnung ist ihnen ein Dieb zuvorgekommen – und hat Bilder im Gesamtwert von rund 30.000 Mark mitgenommen. Oberleutnant Thomas Grawe nimmt die Ermittlungen auf und besucht in Begleitung von Hauptmann Peter Fuchs die Vernissage, auf der sich Letzterer als Kunstbanause outet: „Also, meine Welt ist das nicht.“ Planänderung beim Geronto-Gaunertrio: Nächtlicher Einbruch ins Museum. Doch die akribisch vorbereiteten Senioren betreten leere Räume: Die Ausstellung ist längst beendet – und Alfons Seebacher kollabiert.
Was familienpolitisch sein Gutes hat: Eine Versöhnung zwischen Vater und Sohn am Krankenbett ist möglich. Wie auch ein weiterer Versuch der Restitution mittels fingiertem Fahrradunfall, der allerdings ebenfalls scheitert: In der Hausdörfer-Villa ist ihnen schon wieder ein Dieb zuvorgekommen. Die Ermittlungen verharren auf der Stelle, bis sich Hugo Schramm ein Herz fasst und Thomas Grawe von seiner Vermutung berichtet, dass sein Chef Sauerbrei erpresst wird. Die Spur führt zu einem Sammler namens Dahlberg, der gesehen hat, wie der Museumsdirektor im alkoholisierten Zustand einen alten Mann angefahren und Fahrerflucht begangen hat.
Zum 70. Geburtstag der Kammersängerin Bomsberg, die von einem Pianisten begleitet ihre Bravour-Arie aus Friedrich von Flotows Oper „Martha“ noch einmal vorträgt, kommt es zur großen Versöhnungsszene zwischen Vater und Sohn, nur temporär gestört durch die Polizei. Das Geronto-Trio muss sich natürlich auch verantworten, was Thomas Grawe mit einem Lächeln quittiert.
Die durchaus auch spannende „Polizeiruf 110“-Folge gehört eher in die Kategorie Kriminalkomödie und ist heute ein Vor-Wende-Zeitdokument. Anfang 1989 war die unmittelbar bevorstehende Umbruchzeit nicht nur in der Hauptstadt Berlin spürbar. Abstrakte Werke hatten längst Einzug in die Kunstausstellungen gehalten. Und das dem Kapitalismus huldigende „blödsinnige Spiel“, Monopoly war jahrzehntelang in der DDR verboten und durfte auch nicht eingeführt worden, ist Otto Knebel von der Familie geschenkt worden, „die sich mein Haus unter den Nagel gerissen hat“.
Pitt Herrmann