Opfergang

Deutschland 1942-1944 Spielfilm

Films from the National-Socialist period must be considered in the context of state-influenced production and reception. Further informations »

Comments

You have seen this movie? We are looking forward to your comment!

Falk Schwarz
"Unrettbar"
Himmel - was für eine Sinfonie an falschen Tönen! Damit ist nicht nur der Schwulst gemeint, mit dem Komponist Hans Otto Borgmann, im besten Wagner Verschnitt, mit aufjauchzenden Frauenstimmen die Emotionen steigern hilft. Nein - es sind die Darsteller, denen kein gerades Wort, kein natürliches Gefühl, kein nachvollziehbarer Dialog gelingt (als sich Söderbaum und Raddatz im Pferdestall näherkommen, sagt sie: „Wir lieben uns, mein Freund. Das wird schlimm, sehr schlimm“). Alle reden gestelzt und unnatürlich - wenn Kristina Söderbaum sich mit ihrem Liebhaber ins Heu wirft, da geht von ihrer gewollten Erotik kein Hauch von Sinnlichkeit aus. Dann Irene von Meyendorff, die vor lauter Vornehmheit und Abgehobenheit das Leben und die Liebe nur auf „Armeslänge“ erträgt und sich daher als das Opfer des „Opfergangs“ bereit macht. Schließlich Carl Raddatz, der von der „himmlischen“ Meyendorff genauso angezogen ist wie von der „erdnäheren“ Söderbaum und den Konflikt nicht bewätigt. Die Todessehnsucht der schönen Äls wird durch ihre Vitalität camoufliert. Alles auf Effekt gestellt. Wobei zu fragen ist, warum die Autoren die Bindingsche Novelle, in der Albrecht stirbt und die beiden Frauen weiterleben und sich schätzen lernen, einfach ins Gegenteil verkehrte. Harlans Kameramann Bruno Mondi setzt die Pastell-Farben von Agfacolor in einfache Symbole um: helle, cremige Töne für die „Heilige“, knallig rotes Kleid, roter Lippenstift, für die Söderbaum. Das „Sumpfblüten-Aroma“ (Graf) des Films verfliegt nicht. Es gibt allerdings eine Szene, da hört der Spaß auf. Der alte Reeder liest aus den Dionysos Dithyramben von Nietzsche: mit großem Pathos, ein „tiefer“ , kulturell „hochstehender“ Deutscher. Während die Horden der anderen Deutschen draussen Millionen von Juden bestialisch und grausam ermordeten. Aber von dem Aussen wollte Harlan nichts wissen. Umso mehr befremdet es, dass die Murnau-Stiftung Geld und Arbeit in die Restaurierung dieses von Goebbels als „unrettbar“ bezeichneten Epos gesteckt hat. „Wer Harlan sagt, muss auch ,Jud Süss‘ sagen“ (Möller). Das bleibt so.

Credits

Director

Director of photography

Cast

All Credits

Director

Director of photography

Optical effects

Production design

Assistant editor

Sound

Cast

Line producer

Unit production manager

Location manager

Shoot

    • 21.08.1942 - 1943: Umgebung von Berlin und Eutin, Hiddensee, Hamburg
Duration:
2682 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Agfacolor, Ton
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 14.02.1944, B.59952, Jugendverbot

Screening:

Berliner Erstaufführung (DE): 29.12.1944, Berlin, U.T. Wojnitzstraße

Titles

  • Originaltitel (DE) Opfergang

Versions

Original

Duration:
2682 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
Agfacolor, Ton
Censorship/Age rating:

Zensur (DE): 14.02.1944, B.59952, Jugendverbot

Screening:

Berliner Erstaufführung (DE): 29.12.1944, Berlin, U.T. Wojnitzstraße

Digitalisierte Fassung

Duration:
97 min
Format:
DCP, 1:1,37
Video/Audio:
Farbe, 1.0

Prüffassung

Duration:
2581 m, 95 min
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 18.01.1984, 01748 [5. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 05.09.1950, 01748, Jugendfrei ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei