Heil dich doch selbst

Deutschland 2020/2021 Dokumentarfilm

Summary

Go Heal Yourself

Suffering from Epilepsy, director Yasmin C. Rams sets out to find an alternative cure for her debilitating disease. She does this against the wishes of her strong-headed father, who has been diagnosed with Parkinson's and believes all alternative medicine is quackery.

On her path, Yasmin portrays people from all around the world. She travels from Germany to the USA, to England and Colombia, meeting a diverse range of people who tell her about their experiences with their chronic illnesses and the use of natural medicine. However, as time goes by, Yasmin must learn that this route is not as easy as just taking a pill – but is it worth it?

Source: German Films Service & Marketing GmbH

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Heinz17herne
Heinz17herne
Yasmin C. Rams, die normalerweise mit ihrem Mann in Los Angeles lebt, wo auch ein Büro ihrer Darmstädter Firma Perennial Lens besteht, ist zu ihrem an Parkinson erkrankten und seit der Scheidung allein lebenden Vater Helmut Rams nach Deutschland zurückgekehrt. Er war stets der Fels in der Brandung für die seit früher Kindheit an Epilepsie leidende Filmemacherin, die in ihrer ersten abendfüllenden Dokumentation „Heil dich doch selbst“ eine sehr persönliche Geschichte erzählt.

Die man auch als Hommage an ihren 71-jährigen Vater lesen kann, obwohl er weder ihre Suche nach alternativen Heilmethoden unterstützt noch wie Yasmin auf fleischliche Nahrung verzichtet. Am Beginn des Films beten beide wechselseitig die unendlich lange Liste von Nebenwirkungen aus den Beipackzetteln ihrer täglich einzunehmenden Medikamente herunter. Als Yasmin Tabletten gegen die Nebenwirkungen ihrer Pillen verschrieben werden, begibt sie sich auf die Suche nach Alternativen zur jahrzehntelangen Chemiekeule.

Angeregt durch ihre Freundin Hilary Rubin, eine an Multiple Sklerose erkrankte Nachbarin in Los Angeles, die sich mit Yoga und gesunder Ayurveda-Küche erfolgreich selbst therapiert hat gegen die ärztliche Rollstuhl-Prognose, schaut sich Yasmin im Bereich der ganzheitlich tätigen Medizin um, auch wenn deren Vertreter von ihrem Vater als „Quacksalber“, welche nur am Geld ihrer betuchten Privatpatienten interessiert sind, verunglimpft werden.

In Portland trifft sie auf den pensionierten US-Navy–Offizier Howard Shifke, der an Parkinson erkrankt ist. Durch Qigong und andere Arten traditioneller chinesischer Medizin lebt er seit sieben Jahren symptomfrei: die Pharmaindustrie habe gar kein Interesse, eine Medizin zu entwickeln, die seine Krankheit heilt, weil sie für Jahrzehnte Patienten und damit sichere Einnahmen verlöre. Für Howard ist die Heilung der Seele das Wichtigste, man müsse lernen, sich selbst und damit auch seine Krankheit anzunehmen.

Der Immobilienmakler und Unternehmer Junius Johnson, ein weiterer, inzwischen 74-jähriger Nachbar aus L.A., ist nach einem schweren Schlaganfall mit Hypnosetherapie wieder auf die Beine gekommen – und praktiziert diese nun selbst, auch an Yasmin. Die sich gleichzeitig einiges davon verspricht, dass medizinisches Marihuana inzwischen in Deutschland zugelassen ist. Im englischen Bristol trifft Yasmin auf Fiona Burns, die als Kind Leukämie besiegte und nun auch einen Hirntumor überstanden hat – durch die Gerson-Therapie zur Heilung des Immunsystems. Die Ärzte hatten ihr keine Überlebenschance attestiert und ihr zur Palliativversorgung geraten.

Nach zwei epileptischen Anfällen in Deutschland und den USA macht sich Yasmin in den kolumbianischen Regenwald auf. Der Epileptiker Miguel Cárdenas lebt seit dreißig Jahren symptomfrei unter Indigenen im Amazonasgebiet und rät zu zwei traditionellen Heilpflanzen wie Taita Juan, der Rinde des Sauco-Baumes und Ayahuasca. Letztere löst visuelle und akustische Halluzinationen aus, vor denen Yasmin Angst hat. Doch sie ist fest entschlossen, ihr Schicksal in ihre eigene Hand zu nehmen.

„Du bist vielleicht noch in meinem Leben“, bilanziert Yasmin am Schluss ihre Bemühungen, die Epilepsie zu besiegen, „aber du kontrollierst es nicht.“ So ganz auf die Mittel der Schulmedizin kann sie nicht verzichten, nach Kolumbien aber hat sie ihren Tablettenkonsum auf ein Viertel der ursprünglichen Dosis reduzieren können. Und will nach der Corona-Pandemie unbedingt wieder zu den indigenen Medizinmännern an den Amazonas reisen.


Yasmin C. Rams im Mindjazz-Presseheft: „Seit meinem achten Lebensjahr habe ich viel Zeit in Krankenhäusern verbracht. Zu Anfang schienen die Ärzte noch diese großartigen Magiker zu sein, die absolutes Wissen über meinen Körper und die meiner Familie hatten. Je älter ich jedoch wurde und je öfter ich Fehldiagnosen und ärztlichen Fehlleitungen begegnete, desto mehr verstand ich, dass auch Ärzte nur Menschen sind und dass eine gesunde Skepsis angebracht ist. Ich merkte, dass es vor allem ich selbst bin, die Verantwortung für meinen Körper übernehmen muss und lernen muss, auf ihn zu hören.“

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Shoot

    • Darmstadt, Wiesbaden, Hattingen, Portland, Los Angeles, Bristol, Leticia und Sibundoy
Duration:
110 min
Format:
DCP 2k, 1:1,78
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 19.04.2022, 210797, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 27.10.2021, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 21.04.2022

Titles

  • Originaltitel (DE) Heil dich doch selbst
  • Weiterer Titel (eng) Go Heal Yourself

Versions

Original

Duration:
110 min
Format:
DCP 2k, 1:1,78
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 19.04.2022, 210797, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 27.10.2021, Hof, Internationale Filmtage;
Kinostart (DE): 21.04.2022

Awards

FBW 2021
  • Prädikat: besonders wertvoll