Auf der nostalgisch anmutenden Tribüne der Galopprennbahn Hoppegarten spielt eine Blaskapelle, während die Kopfbedeckungen zumindest einiger eleganter Damen für etwas Royal Ascot-Flair an der Peripherie der Hauptstadt sorgen. Die Wettschalter darunter sind stark frequentiert, Heinz Baruth (Gunter Schoß) ist für die Mitarbeiterinnen ein gern gesehener Stammgast. Weil er als Chef eines höchst erfolgreichen, inzwischen verstaatlichten Modeateliers Elite gewohnt ist, zu bekommen, was er will.
Etwa bei Regine Bunge (Friederike Aust), welche die Liaison vor ihrem Gatten, dem Cheftrainer Bernhard Bunge (Klaus Manchen), erst gar nicht zu verheimlichen trachtet. Heinz Baruths Glück bei den Frauen setzt sich trotz Insiderwissen beim Wett-Spiel indes immer weniger fort, was zu vermehrten Griffen in die Kasse des als Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) fungierenden einstigen Familienunternehmens, das die eigenen Entwürfe auch in einer Boutique direkt vermarktet, führt. Was auch der Atelierleiterin Helga Schauer (Barbara Dittus) nicht verborgen geblieben ist, obwohl einige gut betuchte Kunden ohne Quittung bar bezahlen, um den Fertigungsprozess zu beschleunigen.
Auch diesmal geht Heinz Baruth in Hoppegarten leer aus, weil auf der Zielgeraden ein Jockey abgeworfen wurde und der ewig Zweitplatzierte Horst „Hotte“ Theiss (Herbert Sand) die Podiumsposition des Dauersiegers Peter „Pitt“ Kerber (Hans-Peter Reinecke) einnimmt. Der ist mit Leo liiert, einer ehemaligen Kollegin im Sattel, die eigentlich Leonie Beier (Ruth Reinecke) heißt und seinerzeit ihr Studium aufgegeben hat, um ihren Traum auf dem Rücken der Pferde zu verwirklichen. Sie arbeitet nun im Salon Elite bei Heinz Baruth. Dass sie einst vom Trainer Bunge nur als höchstens „brauchbar“ eingestuft worden war, hängt ihr bis heute nach.
Baruth hat mit einigen Stammkunden verhandelt und will sich selbstständig machen. Selbst die an individueller Mode interessierte Journalistin Mittelstädt (Helga Sasse) wäre bereit, für ihre Verhältnisse tief in die eigene Tasche zu greifen. Baruths Angestellte Leo, die er bereits als Mannequin auf den Laufsteg schickt, soll die Frau an seiner Seite werden. Ein Eklat auf seiner Geburtstagsfeier scheint seine Pläne zu begünstigen: Leo ist eifersüchtig auf Pitt, der mit dem offenherzigen Model Sigrid Merz (Michèle Marian) flirtet, was auch die Eifersucht seines Dauer-Konkurrenten Horst Theiss anstachelt, der sich als zumal um zehn Jahre jüngerer Sieger im letzten Rennen zunächst gute Chancen bei Sigrid ausgerechnet hatte.
Doch obwohl der Streit eskaliert und in eine handgreifliche Auseinandersetzung mündet, schlägt Leo den Antrag ihres Chefs aus: Sie hat eigene Vorstellungen von ihrem Leben, will nicht nur beschäftigt werden und sucht daher eine herausfordernde Aufgabe. „Für andere kann man nur etwas bedeuten, wenn man selbst etwas ist“: Der Weg von der Hilfskraft zur Chefin ist nicht ihrer: Leo will weder Pitt noch Baruth heiraten. Der „Rennkurier“-Redakteur Gerd Nooth (Günter Sonnenberg) eröffnet ihr dagegen eine echte Perspektive: Mitarbeiterin des Pferderennsport-Fachblattes während ihres Journalistik-Fernstudiums. Das würde auch ihrem ihr gegenüber stets kritischen Vater (Wolfgang Dehler) gefallen.
Die solchermaßen gekränkten Baruth und Theiss beschließen, sich beim Hürdenrennen über dreitausend Meter zum einen an Pitt Kerber zu rächen und zum anderen durch diese Manipulation Rekordwetteinnahmen zu erzielen, die Ersterer gut gebrauchen kann. Doch der Plan scheitert, weil sich Hotte nicht in der Lage sieht, an einer manipulierten Hürde seinen Konkurrenten aus dem Sattel zu heben. Heinz Baruth, um seine letzten Mittel gebracht, schlägt beide Jockeys auf der Siegerparade krankenhausreif: Allein Pitt fällt mit Kieferfraktur über Monate aus.
Heinz Baruth wird, die TV-Serie „Der Staatsanwalt hat das Wort“ beruht auf authentischen Gerichtsfällen, zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und zu umfassendem Schadensersatz (7.950 Mark an „seine“ PGH) verurteilt plus medizinische Behandlungskosten und Lohnausgleich für Pitt Kerber. Die 83-minütige Folge „Ein todsicherer Tip“ von Gerd Keil (Buch und Regie) nach einem Szenarium von Günter Karl ist vom Fernsehen der DDR (PL Ingeborg Trenkler) am 21. Februar 1986 im erstausgestrahlt worden. Gerd Keils Regieassistent war übrigens Bernd Böhlich, der mit seinen „Krause“-Krimis auch im wiedervereinten Deutschland reüssierte.
Comments
You have seen this movie? We are looking forward to your comment!
Login or register now to write a comment.
Etwa bei Regine Bunge (Friederike Aust), welche die Liaison vor ihrem Gatten, dem Cheftrainer Bernhard Bunge (Klaus Manchen), erst gar nicht zu verheimlichen trachtet. Heinz Baruths Glück bei den Frauen setzt sich trotz Insiderwissen beim Wett-Spiel indes immer weniger fort, was zu vermehrten Griffen in die Kasse des als Produktionsgenossenschaft des Handwerks (PGH) fungierenden einstigen Familienunternehmens, das die eigenen Entwürfe auch in einer Boutique direkt vermarktet, führt. Was auch der Atelierleiterin Helga Schauer (Barbara Dittus) nicht verborgen geblieben ist, obwohl einige gut betuchte Kunden ohne Quittung bar bezahlen, um den Fertigungsprozess zu beschleunigen.
Auch diesmal geht Heinz Baruth in Hoppegarten leer aus, weil auf der Zielgeraden ein Jockey abgeworfen wurde und der ewig Zweitplatzierte Horst „Hotte“ Theiss (Herbert Sand) die Podiumsposition des Dauersiegers Peter „Pitt“ Kerber (Hans-Peter Reinecke) einnimmt. Der ist mit Leo liiert, einer ehemaligen Kollegin im Sattel, die eigentlich Leonie Beier (Ruth Reinecke) heißt und seinerzeit ihr Studium aufgegeben hat, um ihren Traum auf dem Rücken der Pferde zu verwirklichen. Sie arbeitet nun im Salon Elite bei Heinz Baruth. Dass sie einst vom Trainer Bunge nur als höchstens „brauchbar“ eingestuft worden war, hängt ihr bis heute nach.
Baruth hat mit einigen Stammkunden verhandelt und will sich selbstständig machen. Selbst die an individueller Mode interessierte Journalistin Mittelstädt (Helga Sasse) wäre bereit, für ihre Verhältnisse tief in die eigene Tasche zu greifen. Baruths Angestellte Leo, die er bereits als Mannequin auf den Laufsteg schickt, soll die Frau an seiner Seite werden. Ein Eklat auf seiner Geburtstagsfeier scheint seine Pläne zu begünstigen: Leo ist eifersüchtig auf Pitt, der mit dem offenherzigen Model Sigrid Merz (Michèle Marian) flirtet, was auch die Eifersucht seines Dauer-Konkurrenten Horst Theiss anstachelt, der sich als zumal um zehn Jahre jüngerer Sieger im letzten Rennen zunächst gute Chancen bei Sigrid ausgerechnet hatte.
Doch obwohl der Streit eskaliert und in eine handgreifliche Auseinandersetzung mündet, schlägt Leo den Antrag ihres Chefs aus: Sie hat eigene Vorstellungen von ihrem Leben, will nicht nur beschäftigt werden und sucht daher eine herausfordernde Aufgabe. „Für andere kann man nur etwas bedeuten, wenn man selbst etwas ist“: Der Weg von der Hilfskraft zur Chefin ist nicht ihrer: Leo will weder Pitt noch Baruth heiraten. Der „Rennkurier“-Redakteur Gerd Nooth (Günter Sonnenberg) eröffnet ihr dagegen eine echte Perspektive: Mitarbeiterin des Pferderennsport-Fachblattes während ihres Journalistik-Fernstudiums. Das würde auch ihrem ihr gegenüber stets kritischen Vater (Wolfgang Dehler) gefallen.
Die solchermaßen gekränkten Baruth und Theiss beschließen, sich beim Hürdenrennen über dreitausend Meter zum einen an Pitt Kerber zu rächen und zum anderen durch diese Manipulation Rekordwetteinnahmen zu erzielen, die Ersterer gut gebrauchen kann. Doch der Plan scheitert, weil sich Hotte nicht in der Lage sieht, an einer manipulierten Hürde seinen Konkurrenten aus dem Sattel zu heben. Heinz Baruth, um seine letzten Mittel gebracht, schlägt beide Jockeys auf der Siegerparade krankenhausreif: Allein Pitt fällt mit Kieferfraktur über Monate aus.
Heinz Baruth wird, die TV-Serie „Der Staatsanwalt hat das Wort“ beruht auf authentischen Gerichtsfällen, zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und zu umfassendem Schadensersatz (7.950 Mark an „seine“ PGH) verurteilt plus medizinische Behandlungskosten und Lohnausgleich für Pitt Kerber. Die 83-minütige Folge „Ein todsicherer Tip“ von Gerd Keil (Buch und Regie) nach einem Szenarium von Günter Karl ist vom Fernsehen der DDR (PL Ingeborg Trenkler) am 21. Februar 1986 im erstausgestrahlt worden. Gerd Keils Regieassistent war übrigens Bernd Böhlich, der mit seinen „Krause“-Krimis auch im wiedervereinten Deutschland reüssierte.
Pitt Herrmann