Dr. Crippen lebt

BR Deutschland 1957/1958 Spielfilm

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Falk Schwarz
Fake anno 58
Im Vorspann zum Hauptfilm erzählt ein bekannter Wochenschausprecher im Brustton der Überzeugung, dass der gehenkte Dr. Crippen gar nicht tot sein kann. Denn wen da der Henker aufknüpfte, war eben der falsche Crippen. So wird Fortsetzung möglich. Der richtige Crippen versteckt sich derweil in Frankreich. Zu Musetteklängen führt uns der Film zur Villa einer Fleur Blanchard (Elisabeth Müller). Jetzt ist Fantasie angesagt, denn dieses Haus ist so deutsch und steht in einem derart spießigen Vorort von Hamburg, dass von französischem Flair keine Rede sein kann. Wir lernen die Inneneinrichtung des Hauses (also im Atelier) kennen: dunkel, Eichenholz, dicke Teppiche. Ruhrbarock (Bauten: Dieter Bartels). Doch schon wird der Crippen in Amsterdam vermutet. Im Atelier hat man die Kuppel eines Grachtenschiffs nachgebaut und vor die Rückprobildwand gestellt. Darüber flimmern nun Amsterdams Grachten, vom B-Team schnell eingefangen, während die Darsteller gemütlich unter der Kuppel im Atelier sitzen. Alles fake, alles billig, Atmosphäre - das A und O besserer Krimis - gleich null. Dann wird plötzlich auf einen Polizisten geschossen, ein Unbeteiligter fällt tot um. Dann ist da der Bouquinist Aristide, der natürlich gar kein Buchhändler ist. Der nicht übermäßig scharfsinnige Kommissar Léon (Peter van Eyck) schaut derweil mit einigem Wohlgefallen auf Fleur und verliert den Verbrecher aus den Augen. Schließlich finden sich alle auf einem Schiff wieder, das von Amsterdam aus in See stechen soll. An Bord: alle Mitwirkenden. Allerdings kommt eher das Hamburger Elbufer ins Bild. Bleibt als Augenweide der raffiniert erfahrene Kameramann Albert Benitz, der virtuos Licht setzt und Schatten zu inszenieren versteht. Aber auch Benitz kann gegen die Logik des Regisseurs nichts ausrichten: nur bei Nacht können Verbrecher Verbrechen begehen. Also tappen alle ewig im Dunkeln. Elisabeth Müller steht dem Ganzen eher hilflos gegenüber und sucht Geborgenheit beim männlich-schnurrenden Kommissar. Bleibt als Beruhigung, dass es einen dritten Crippen Film nicht geben wird, weil der Rezensent mit eigenen Augen gesehen hat, wie dieser Crippen, der Echte, an Bord zu Tode kam. Oder war es wieder der Falsche?

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

Production company

All Credits

Director

Assistant director

Director of photography

Camera operator

Assistant camera

Production design

Editing

Sound

Music recording

Cast

Production company

Line producer

Unit production manager

Original distributor

Duration:
2347 m, 86 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 06.02.1958, 16360, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

TV-Erstsendung (DE): 19.10.1963, ARD

Titles

  • Originaltitel (DE) Dr. Crippen lebt
  • Weiterer Titel (GB) Doctor Crippen lives

Versions

Original

Duration:
2347 m, 86 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 06.02.1958, 16360, ab 16 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

TV-Erstsendung (DE): 19.10.1963, ARD