Darsteller, Musik
Danzig (heute Gdansk, Polen) Berlin

Biografie

Willy Sommerfeld, geboren am 11. Mai 1904 in Danzig, fasste bereits im frühen Kindesalter den Wunsch, Musiker zu werden. Er begann, das Geigenspiel zu lernen, wechselte aber sehr schnell zum Klavier. Nach der Schulausbildung absolvierte er eine Ausbildung zum Musiklehrer und ging schließlich nach Berlin, wo er am Stern"schen Konservatorium Komposition studierte. Während dieser Zeit, den 1920er Jahren, hielt er sich mit musikalischen Stummfilm-Begleitungen über Wasser. Dabei spielte er nie nach Noten oder sonstigen Vorlagen, sondern stets intuitiv nach seinen spontanen Empfindungen beim Betrachten der Filmbilder.
Nach Anstellungen als Redakteur bei einem Musikverlag und als Kapellmeister und Dirigent beim Braunschweiger Staatstheater arbeitete Sommerfeld ab Mitte der 1930er Jahre erfolgreich als Komponist, Musiktherapeut, Dirigent und Hörspielvertoner.

Als Stummfilm-Pianist wurde er Anfang der 1970er Jahre durch die Freunde der Deutschen Kinemathek neu entdeckt, als er begann, im Berliner Arsenal Kino Filme am Klavier zu begleiten – wobei er auch im hohen Alter seinem improvisierten Stil stets treu blieb. Im Jahr 2004 ehrte die Berlinale Sommerfeld mit dem Ehrenpreis "Berlinale Kamera". Zwei Jahre später kam der Dokumentarfilm "The Sounds of Silence – Der Stummfilmpianist" über Sommerfelds Leben und Karriere in die Kinos.

Am 19. Dezember 2007 starb Willy Sommerfeld im Alter von 103 Jahren in Berlin.