Biografie
Ineke Houtman, geboren 1956 in den Niederlanden, schloss 1981 ihr Studium an der Nederlandse Filmacademie (NFA) in Amsterdam ab. Bis Ende der 1990er Jahre arbeitete sie fast ausschließlich fürs niederländische Fernsehen. Sie inszenierte unter anderem alle 13 Folgen der Kinder-Wissenschaftssendung "Max Laadvermogen" (1986) und die elfteilige Serie "Madelief: Met de poppen gooien" (1994), nach den Kinderbüchern von Guus Kuijer.
Ihr Kinodebüt gab Ineke Houtman im Jahr 1998, ebenfalls mit einer Madelief-Verfilmung: "Madelief: Krassen in het tafelblad" ("Madelief – Das Zeichen auf dem Tisch"), über das Mädchen Madelief, das dem Lebensweg ihrer verstorbenen Oma nachforscht, feierte seine deutsche Premiere im Wettbewerb 14plus der Berlinale 1999. Beim Chicago International Children's Film Festival erhielt der Film einen Adult's Jury Award (Certificate of Merit), beim Nederlands Film Festival in Utrecht wurde er mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
Houtmans zweiter Kinofilm, die multikulturelle Jugendliebesgeschichte "Polleke" (NL 2003), lief ebenfalls auf internationalen Festivals und wurde mehrfach preisgekrönt. Auch in ihren nächsten Kinder- und Jugendfilmen beschäftigte sich Houtman mit Multikulturalität und der kindlichen Suche nach den eigenen Wurzeln: "De indiaan" ("Der Indianer", NL 2009) handelte von der Selbstfindung eines peruanischen Adoptivsohns in den Niederlanden, und "Mijn Opa de Bankrover" ("Mein Opa der Bankräuber", NL/BE 2011) von einem adoptierten Mädchen aus Surinam, das sich mit seinem kauzigen Adoptivgroßvater auf die Suche nach seinem leiblichen Vater begibt.
Danach drehte Houtman die Gesellschaftskomödie "Toen was geluk heel gewoon" ("Those Were the Days", NL 2014), nach der gleichnamigen TV-Serie, und das Drama "De Ontsnapping" ("The Escape", NL 2015), über eine Frau in der Midlife-Krise.
Mit der belgisch-deutsch-niederländischen Koproduktion "Allein unter Schwestern" (2017) inszenierte Ineke Houtman schließlich wieder einen Kinder- und Jugendfilm. Die Komödie über einen 12-jährigen Jungen, der mit seinen drei Schwestern die Leitung des elterlichen Hotels übernehmen muss, lief unter anderem beim Hamburg Film Festival 2017 und beim Internationalen Filmfestival Schlingel in Chemnitz. Der Kinostart erfolgte im Juni 2018.