Die Hallo-Sisters

Henne scheucht seine beiden Damen zu allen möglichen Auftritten in Altenheimen und auf Ausflugsdampfern, bevor es ihm durch puren Zufall gelingt, die "Hallo Sisters" in einer Fernseh-Liveshow unterzubringen. Am Schluß gerät alles aus dem Gleichgewicht. Ilse Werner pfeift mit ihrer Partnerin auf den neuen Ruhm, und Henne erleidet einen Herzinfarkt.

Das ist – mit den langen, treffenden, aber weitschweifigen Dialogen (Ko-Autor Richard Hey) – unterhaltsames, altmodisches Fernsehspiel mit Niveau (in schönen Nebenrollen Ulrich Wildgruber als schwuler Plattenproduzent und Tuncel Kurtiz als Babsies türkischer Altersgefährte).

Nur eine einzige Szene fällt aus diesem Rahmen heraus und deutet an, was Runze mit diesen Schauspielern aus dem Thema hätte machen können. Eine Szene, in der kaum gesprochen wird, in der dafür die Blicke und die mimischen Veränderungen Bände sprechen. Im Hinterzimmer einer Kneipe spielt Henne Babsie und Maika eine Kassette mit den alten Liedern vor. Dabei registriert die Kamera ganz einfach und genau, wie die Ablehnung und der Widerwillen in den Gesichtern der alten Frauen in der kitschigen Musik dahinschmelzen und von erinnerungsseliger Freude und Vergnügen abgelöst werden.