18. Bundeskongress der kommunalen Kinos widmet sich der Zukunft der kulturellen Filmarbeit

Vom 1. bis zum 3. Dezember findet in Oldenburg unter dem Titel "And Action! Kino der Intervention" der 18. Bundeskongress der kommunalen Kinos statt. Nach Jahren der Krise richtet der Kongress den Blick nach vorne und will eine Aufbruchstimmung in der Branche der kulturellen Filmarbeit erzeugen. Im Zentrum steht die Kinoarbeit als Kunstform der Intervention, die Diskurse initiiert, ermöglicht und gestaltet.

 

2005 entwickelten die Kommunalen Kinos auf ihrem ersten Bundeskongress in Nürnberg die Neun Kriterien kultureller Filmarbeit. Ein Kanon, der die theoretischen und konzeptionellen Grundlagen kultureller Filmarbeit definiert: politisch, künstlerisch, fordernd und fördernd. Kulturelle Filmarbeit ist demnach auch eine Kunstform der Intervention, die in Diskurse eingreift und sie mit Mitteln der Filmkunst und Filmvermittlung mitgestaltet. Damit wird ein Kino zu einem prototypischen "Dritten Ort" mit hoher gesellschaftlicher Relevanz und Verantwortung.

Allerdings: Gesellschaftliche Veränderungen führen zu einem diverseren Publikum; der demographische Wandel erfordert einen Fokus auf die Publikumsentwicklung bei Kindern und jungen Menschen; die jüngsten Krisen stellen das Kino als sozialen Raum, als Ort der Gemeinschaft insgesamt auf den Prüfstand; Netzwerke, die zur Zielerreichung beitragen, formieren sich neu. Gleichzeitig braucht es nach den Coronajahren frische und optimistisch geführte Gespräche und eine neue Aufbruchsstimmung in der Branche.
Der Kongress will Antworten auf diese Herausforderungen geben. Das Programm setzt sich aus einer Mischung aus interaktiven Workshopformaten, Vorträgen und offenen Gesprächsrunden zusammen. Zudem werden sich verschiedene Initiativen der kulturellen Filmarbeit vor Ort präsentieren.

Der Kongress präsentiert Speaker*innen, Panelist*innen und Debattenteilnehmer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet. Die Keynote am Freitagabend hält Dr. Matthias Rauch, u. A. Leiter der Kulturellen Stadtentwicklung NEXT Mannheim zum Thema "Rolle der Kinos für die Stadt- und Regionalentwicklung".

In verschiedenen interaktiven Formaten werden die Kernthemen Programmarbeit, Nachwuchsförderung, Diversität und Allianzen diskutiert und in ein Follow-up überführt. Gerahmt wird der Kongress von einem Filmprogramm, das den Kongresstitel "Kino der Intervention" praktisch umsetzt. Hierfür wird mit den Oldenburger Kinoinitiativen Queer Monday, hakOLnoa - Jewish Diversity Film Series und dem Mobilen Kino Niedersachsen kooperiert. Daneben wird der vielbeachtete Super8-Avantgardefilm "Once Upon a Time in Gemany" (2022) gezeigt, der von den Filmschaffenden live vertont wird.

Der Kongress wird vom Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V. in Kooperation mit Vorort-Partner*innen - dem Medienbüro Oldenburg/cine-k und dem Unikino Gegenlicht der Carl-von-Ossietzky-Universität - durchgeführt.
 
Über den Bundesverband kommunale Filmarbeit e.V.: Der BkF ist das Netzwerk der Kommunalen Kinos, filmkulturellen Initiativen und Einrichtungen in Deutschland. In ihm haben sich rund 160 Mitglieder zu einem Netzwerk der Filmkultur zusammengeschlossen. Sitz des Verbandes ist Frankfurt am Main.

Quelle und vollständiges Programm: www.kommunale-kinos.de