Inhalt
Den Sommer verbringt Carlos bei seiner Familie auf dem Lande, um dort auszuhelfen. Vielleicht wird er nicht einmal zurückkehren in die Hauptstadt, denn die wirtschaftlichen Aussichten sind auch dort nicht gut. Die Extremadura hingegen, dünn besiedelt und lange Zeit eine der vernachlässigten Regionen Europas, erlebt einen zaghaften Aufschwung. Tourismus und Modernisierungen treffen hier auf fast archaische Bräuche, auf eine konservative, überdurchschnittlich alte Bevölkerung.
"Sleepless Knights" erzählt all dies beiläufig, unaufdringlich, in bisweilen überirdisch schönen Bildern. Der rote Faden ist die Liebesgeschichte zwischen dem Rückkehrer Carlos und dem jungen Polizisten Juan. "Du siehst gar nicht aus wie von hier," sagt Juan, als sie sich kennenlernen. "Ich bin auch nicht von hier", behauptet Carlos, "ich lebe in Madrid." Von hier oder nicht von hier, das ist die Entscheidung, die viele hier treffen müssen. Extremadura, Madrid, vielleicht sogar München? Die Ungewissheit erfüllt die Liebesgeschichte in einem scheinbar relaxten, ereignislosen Sommer mit besonderer Spannung. Nur die alten Männer, die in ihren seltsamen Ritterrüstungen durch die karge Landschaft schreiten, scheint nichts mehr anzufechten.
Quelle: 62. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)
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