Credits
Regie
Kamera
Schnitt
Musik
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Regie
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Musik
Sprecher
Produktionsleitung
Aufnahmeleitung
Erstverleih
DVD-Erstanbieter
Dreharbeiten
- Juni 1962 - Juli 1962: Golzow
Länge:
418 m, 15 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DE): Februar 1963, Oberhausen, IFF;
Kinostart (DD): 08.03.1963, Berlin
Titel
- Originaltitel (DD) Nach einem Jahr. Beobachtungen in einer 1. Klasse
- Arbeitstitel (DD) Golzow II
- Reihentitel (DE) Die Chronik der Kinder von Golzow
Fassungen
Original
Länge:
418 m, 15 min
Format:
35mm, 1:1,33
Bild/Ton:
s/w, Mono
Aufführung:
Uraufführung (DE): Februar 1963, Oberhausen, IFF;
Kinostart (DD): 08.03.1963, Berlin
Auszeichnungen
IFF Oberhausen 1963
- Ehrendiplom
IFF Leipzig 1962
- Silberne Taube im Rahmen des Länderprogrammes der DDR
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Die unterlegene Elke, die zurück auf ihrem Platz in Tränen ausbricht, wird sogleich von ihren Mitschülern getröstet. Von ihr wird noch ausführlich die Rede sein innerhalb der Langzeitdokumentation „Die Kinder von Golzow“ (1961 – 2007) - im 1997 im Berliner Kino Toni uraufgeführten Film „Was geht euch mein Leben an? Elke – Kind von Golzow“ des Dokfilmer-Ehepaares Barbara und Winfried Junge.
Ein Agrarflieger aus dem brandenburgischen Kyritz, einem von vier Interflug-Standorten in der DDR, ist mit seiner Propellermaschine in Golzow gelandet und wird von den Erstklässlern neugierig umringt. Bald wird er aufsteigen, um vermutlich Düngemittel auf die Felder zu sprühen. Der Nähe der Kinder wegen wohl keine Pestizide gegen Schädlinge. Zurück in der Klasse bringen die Kinder das Erlebte mit Tusche zu Papier und stellen ihre Bilder an der Wand des Raumes aus.
„Wir bauen unsere Genossenschaft“ heißt das reich bebilderte Lehrbuch, in dem die Kinder alles Notwendige über die Geschichte und die Organisation einer LPG genannten Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft erfahren. Dann geht’s hinaus in die Stallungen, zu Gänsen und Hühnern. Und an den Brutschrank, wo sie hautnah erleben, wie bald flauschige Küken nach einiger Kraftanstrengung den Eierschalen entsteigen.
Rechnen mit allen zehn Fingern ist nicht so einfach, wenn der Kopf noch nicht recht mitmachen will. Als die Hefte einer Klassenarbeit eingesammelt werden, hadern viele Schüler mit sich und dem Zeitplan. Völlig grundlos, wie sich bei der Rückgabe der Hefte zeigt: zwei Einser sind darunter, jeweils neun Zweier und Dreier, nur eine Vier und eine Fünf. Damit kann sichtlich auch die Lehrerin leben.
Beim ordnungsgemäßen Binden der Halstücher der Jungen Pioniere muss noch nachgeholfen werden, ganz offenbar haben sich aber längst nicht alle Kinder dieser staatlichen Organisation angeschlossen. „26 Buchstaben haben sie gelernt, bis 100 können sie rechnen, und die Schule, das waren nicht nur die vier Wände des Klassenzimmers“ lässt sich Eberhard Mellies, Bruder des ungleich bekannteren Schauspielers Otto Mellies, aus dem Off vernehmen: „Nun erwarten sie die Eltern. Sie wollen zeigen, was sie können und wer sie sind. Als Schüler und als Junge Pioniere.“ Auch beim Kommentar-Text erweist sich Winfried Junge als gelehriger Schüler von Karl Gass.
„Seid bereit. Immer bereit!“ schallt der Pioniergruß durchs Klassenzimmer, an dessen Wänden die Eltern am Ende des Schuljahres zur Zeugnisvergabe Platz genommen haben. Offenbar sind alle ihre Kinder in die zweite Klasse versetzt worden. Ein munterer Trupp mit einem Lied auf den Lippen marschiert durch den Oderbruch zum Schlusswort aus dem Off: „Für alle beginnt ein neues Jahr. Mit anderen Plänen und größeren Aufgaben. Schon im nächsten Jahrzehnt werden sie die Schule verlassen, einen Beruf erlernen, vielleicht studieren. 24 Kinder der zehntklassigen Oberschule in Golzow, einem kleinen Dorf an der Oder.“
Beim knapp 15-minütigen Kurz-Dokumentarfilm „Nach einem Jahr. Beobachtungen in einer 1. Klasse“ handelt es sich um den zweiten Teil des Langzeitprojektes „Die Kinder von Golzow“ (1961 – 2007). Gedreht im Sommer 1962 wurde er bereits im Herbst des gleichen Jahres bei der Int. Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche uraufgeführt und mit dem Hauptpreis „Silberne Taube“ ausgezeichnet. Noch bevor der vom Defa-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme (PL Gerhard Radam) produzierte Film am 8. März 1963 als Kino-Begleitprogramm anlief, wurde er bei den Oberhausener Kurzfilmtagen gezeigt und mit einem Ehrendiplom gewürdigt.
Pitt Herrmann