Die Schläferin

Deutschland 2017/2018 Kurz-Spielfilm

Inhalt

Zwei Zeitungsartikel, zehn Jahre Abstand, zwei verschiedene Frauen, der gleiche Wortlaut. 2001 schreibt die "Göttinger Zeitung", Margit (69) habe zurückgezogen gelebt und sei eine unscheinbare Frau gewesen. 2011 schreibt das "Hamburger Abendblatt", Irina (65) habe zurückgezogen gelebt und sei eine unscheinbare Frau gewesen. Bis zu dem Moment ihres Auftauchens in den Nachrichten sind beide Frauen unsichtbar, hinter ihren Rollen als Ehe- und Hausfrauen zum Verschwinden gebracht. Lediglich einmal verschaffen sie sich für kurze Zeit Sichtbarkeit. In einem Gewaltakt.

"Die Schläferin" rekonstruiert und imaginiert die Geschichten dieser beiden Frauen, die zeit ihres Lebens fremdbestimmt wurden und vergeblich um einen eigenen Ausdruck ringen, so lange, bis sie die Spirale alltäglicher Gewalt nur noch durch einen eigenen Gewaltakt beenden können. Auch die filmische Sprache bewegt sich zwischen Dokument und Fiktion. Filmisch als bewegte Stillleben angelegte häusliche Alltagsszenen in einer menschenleeren Wohnung suggerieren, dass etwas gerade eben oder noch nicht passiert ist. Die Figur der Hausfrau scheint omnipräsent, bleibt im Bild aber abwesend, wie auch Margit und Irina unsichtbar bleiben.

Quelle: 68. Internationale Filmfestspiele Berlin (Katalog)

Kommentare

Sie haben diesen Film gesehen? Dann freuen wir uns auf Ihren Beitrag!

Credits

Alle Credits

Länge:
17 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.02.2018, Berlin, IFF - Forum Expanded

Titel

  • Originaltitel (DE) Die Schläferin
  • Weiterer Titel The Sleeper

Fassungen

Original

Länge:
17 min
Format:
DCP
Bild/Ton:
Farbe, Ton
Aufführung:

Uraufführung (DE): 20.02.2018, Berlin, IFF - Forum Expanded