Volltreffer

Deutschland 2016 TV-Spielfilm

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Heinz17herne
Heinz17herne
Knock-Out in der Fankurve! Mitten in der schwarz-gelben Wand des Dortmunder Signal-Iduna-Parks trifft Viktoria, arrogante Tochter des FC-Bayern-Präsidenten Wolfgang (Stefan Merki), ein Ball am Kopf. Noch nicht einmal viereinhalb Stunden hat sie von der Isar bis zur Emscher gebraucht. Die toughe Karrieristin, die ihre Familienplanung ebenso auf Eis gelegt hat wie ihre Eizellen, ist Papas bestes Pferd im Stall. Während der in München das Krankenhaus-Bett hüten muss, soll sie für ihn die Kohlen aus dem Feuer holen.

Genauer gesagt: den BVB-Star Andi Marxen zu den Münchnern abwerben. Wozu sie exakt noch drei Tage Zeit hat, dann ist die Wechselfrist abgelaufen. Kein Problem für die blonde Schönheit, die wenn nötig, auch sehr zickig werden kann. Und nun das: Viktoria fällt in Ohnmacht. Zum Glück ist der BVB-Vollblut-Fan Philipp ganz in der Nähe: Den hat sie zwar beinahe auf dem Weg zum VIP-Parkplatz in den Stadion-Katakomben umgefahren, aber seit er zufällig mitbekommen hat, mit welchem Auftrag sie den weiten Weg von der Weltstadt mit Herz in die vermeintliche westfälische Provinz angetreten ist, weicht er nicht mehr von ihrer Seite.

Als Viktoria im Sanitätsraum der Fußballhochburg wieder zu sich kommt, hat sie ihr Gedächtnis verloren. Retrograde Amnesie lautet die Diagnose: Die Patientin braucht erst 'mal viel Schlaf und dann wird das schon wieder werden in ihrem Kopf. Was Philipp, Witwer und alleinerziehende Vater zweier Jungs, auszunutzen weiß, der Viktoria flugs als seine Gattin ausgibt und sie von den netten Lebensrettern frei Haus geliefert bekommt. Zur nicht geringen Überraschung seiner Sprösslinge Theo und Max sowie seines dementen Schwiegervaters Jupp.

Nicht einmal mehr an ihren Namen kann Viktoria sich erinnern. Die nun Dörte heißt, aus Dortmund stammt, in gelb-schwarzer Fankleidung aufwacht und tatsächlich die Ehefrau von Philipp und Mutter der beiden Rangen, selbstredend in der Wolle gefärbte BVB-Fans und selbst hoffnungsfrohe Jung-Kicker, sein soll. Jedenfalls für die nunmehr noch rund dreißig Stunden bis zur Schließung der Transferliste beim Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt am Main. Bis dahin, sind sich alle einig, darf sich Viktoria unter keinen Umständen an ihre wahre Identität und ihre FCB-Mission erinnern.

Zumal es beim abgebrannten Philipp längst nicht mehr nur darum geht, seine Kinder zu beruhigen und Andi Marxen für ihren Verein zu erhalten. Die Wetten stehen 10:1 für einen Wechsel, da hat Philipp alles aufs Ganze gesetzt – und 80.000 Euro auf den Verbleib des Jungstürmers. Gewinnt er, ist die Familie aus dem Gröbsten heraus: das Eigenheim kommt nicht unter den Hammer, Opa Jupp kann in ein ordentliches Pflegeheim und für seine Wurstfabrik bleibt auch noch 'was übrig für längst überfällige Investitionen.

So muss Viktoria die BVB-Anhängerin Dörte bleiben. Und alle arbeiten daran, so auch die drei BVB-Girls, die sich sonst um den jungen Witwer kümmern: Gabi (Vera Kasimir), die Wirtin in der Vereinskneipe „Tiger“ und beste Freundin der Verstorbenen, Florentine sowie ihre kleine Schwester Hanna. Nur Philipps Freund Manni hat mehr als nur ein begehrliches Auge auf das attraktive Münchner Kindl geworfen und sich eine eigene Geschichte zurechtgezimmert: Dörte wollte sich eigentlich scheiden lassen und mit ihm zusammenleben.

Zum Glück haben Viktoria nicht alle Instinkte verlassen. Die Veganerin isst zwar inzwischen Currywurst, trinkt Bier aus der Flasche und fiebert mit dem BVB mit, aber die Unordnung daheim geht ihr gehörig auf die Nerven. So müssen Theo und Max 'ran, dafür schleicht sie sich nachts mit „ihren“ Jungs heimlich ins Stadion, um in den geheiligten Rasen Glückspfennige einzubuddeln. Überhaupt entwickelt Victoria als Dörte erstaunliche Familienqualitäten, kümmert sich mit großer Empathie um Opa Jupp und beordert Philipp nachts in ihr Bett zwecks zusätzlich benötigter Wärmequelle.

Doch dann taucht Papa Wolfgang in Dortmund auf, nachdem alle Versuche gescheitert sind, Tochter „Schmitti“ Viktoria ans Handy zu bekommen – und der ganze Schwindel fliegt auf. Nun ist nicht nur Dörte weg, sondern auch Andi Marxen. Von der Kohle im Wettbüro gar nicht zu reden. Der Ausflug ins wahre Familienleben hat seine Nichte freilich nachhaltig verändert, wie Onkel Alois feststellt, der seinen Bruder Wolfgang ermutigt, die Dinge laufen zu lassen, als sich ein liebeskranker BVB-Fan im Trachtenjanker eines mitleidigen Blasmusikanten mitten in der Allianz Arena zu Viktoria bekennt...

Ja, es stimmt, die Geschichte ist nicht eben originell. Und original schon gar nicht, von „Ein Goldfisch fällt ins Wasser“ bis „Fußball ist unser Leben“ gibt es auf der Kino-Leinwand und dem TV-Bildschirm gut ein Dutzend Vorbilder. Und, was die Bretter, die die Welt bedeuten, betrifft, mit „Ronaldo und Julia“ auch eines im Mondpalast von Wanne-Eickel. Aber die Schauspieler sind klasse, selbst ein Tom Gerhardt erweist sich als ensembletauglich. „Volltreffer“ kommt sehr sympathisch daher – und das ist für den auftraggebenden Sender eine echte Überraschung im positiven Sinn. Weiter so!

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Shoot

    • 30.05.2016 - 29.06.2016: Dortmund, Köln und Umgebung
Duration:
87 min
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:

Uraufführung (DE): 29.09.2016, Dortmund;
TV-Erstsendung (DE): 04.10.2016, Sat.1

Titles

  • Originaltitel (DE) Volltreffer

Versions

Original

Duration:
87 min
Video/Audio:
Farbe, Ton
Screening:

Uraufführung (DE): 29.09.2016, Dortmund;
TV-Erstsendung (DE): 04.10.2016, Sat.1