Nationalstraße

Tschechien Deutschland 2018/2019 Spielfilm

Summary

National Street

Film adaptation of the novel of the same name by Jaroslav Rudiš. The story is set in Prague and tells of a man with the nickname Vandam. In November 1989 he was one of the initiators of the Velvet Revolution - at least that's what he tells. Twenty-five years later, Vandam still lives in the dreary prefabricated housing estate of his childhood and seems a bit from another era. He owes his nickname to the martial arts film star Jean-Claude van Damme, because like him he doesn't put up with anything. In his neighbourhood he is a hero, but his penchant for violence once cost him his job as a policeman.However, he also has a tender, vulnerable side, which he can show Lucka, the woman he is secretly in love with. She owns Vandam's favourite pub, which has become a kind of second home to him. When real estate sharks try to take over the property in order to rebuild it, Vandam's protective instinct is awakened...  

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Heinz17herne
Heinz17herne
Nach seinem auch wegen seiner ungeschminkten Radikalität beeindruckenden Roman „Národní trída“ hat Jaroslav Rudiš zusammen mit 1981 im tschechischen Brno (Brünn) geborenen und in Deutschland aufgewachsenen Berliner Regisseur Štěpán Altrichter ein vergleichsweise glattes, harmloses Drehbuch verfasst: aus einer prollig-harten Kneipenwirtin ist eine junge, schöne und liebenswerte alleinerziehende Mutter geworden. Und Vandam schlägt zwar hart zu und andauernd über die Stränge, ist in der Filmversion aber im Grunde genommen ein bedauernswertes armes Psycho-Schwein, dass sich immer wieder selbst als kleinen Jungen (Mario Straka) sieht im Gespräch mit seinem krebskranken Vater (Martin Sinicák), der sich aus Verzweiflung vom Balkon in den Tod gestürzt hat. Weshalb Vandam die so entstandene Delle auf dem Dach seines klapprigen Skoda nicht ausbeulen ließ.

„Nationalstraße“ zeigt mit dem derzeit angesagtesten tschechischen Filmstar Hynek Čermák einen zornigen alten Mann, der sich nach Liebe und Anerkennung sehnt. Unterlegt mit Giovanni Batista Pergolesis „Stabat Mater“, dem grandiosen Abschiedswerk des nur 26 Jahre alt gewordenen italienischen Opernkomponisten, rückt der am 26. September 2019 in Tschechien, am 9. Januar 2020 in der Slowakei und am 11. Juni 2020 bundesweit gestartete Spielfilm gleichzeitig mit großer Authentizität an den Rand der Gesellschaft geratene Menschen in den Mittelpunkt, gibt ihnen eine Stimme ohne sich ihre Sicht auf die Dinge zu eigen zu machen.

Štěpán Altrichter: „Die Hauptaufgabe des Drehbuchs war es, den Zuschauer in Vandams Kopf zu versetzen. Zu fühlen, wie das ist, einer von denen zu sein, die in unserem gegenwärtigen System keinen Platz haben. Nicht, um ihn zu bemitleiden oder zu ignorieren. Vielmehr wollten wir den Zuschauer, uns alle, viel weiter in die Tiefe führen und nach den Wurzeln der Unzufriedenheit und der Enttäuschung von und mit dem heutigen System suchen. Diese Unzufriedenheit spüren sehr viele Menschen nach den vergangenen 25 Jahren noch immer. ‚Nationalstraße‘ sollte die Sprache derjenigen sprechen, die ausgegrenzt werden: den Straßenslang, nicht die Sprache der Intellektuellen. Er soll ein Phänomen aufzeigen, das uns alle bald zerstören könnte, wenn wir nicht anfangen, es ernst zu nehmen.“

Pitt Herrmann

Credits

All Credits

Shoot

    • 07.10.2018 - 28.11.2018: Prag
Duration:
91 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 30.01.2020, 197048, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (CZ): 26.09.2019;
Erstaufführung (DE): 07.11.2019, Cottbus, Film Festival;
Kinostart (DE): 11.06.2020;
TV-Erstsendung (DE): 08.09.2021, Arte

Titles

  • Originaltitel (DE) Nationalstraße
  • Originaltitel (CZ) Národní trída
  • Weiterer Titel (ENG) National Avenue
  • Weiterer Titel (ENG) National Street

Versions

Original

Duration:
91 min
Format:
DCP
Video/Audio:
Farbe, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 30.01.2020, 197048, ab 16 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (CZ): 26.09.2019;
Erstaufführung (DE): 07.11.2019, Cottbus, Film Festival;
Kinostart (DE): 11.06.2020;
TV-Erstsendung (DE): 08.09.2021, Arte