Credits
Director
Screenplay
Director of photography
Editing
Cast
- Tilla
- Anne
- Knutschi
- Felix
- Gabi
- Annes Mutter
- Annes Vater
- Tillas Vater
- Kind
All Credits
Director
Assistant director
Screenplay
Scenario
Script editor
Director of photography
Assistant camera
Still photography
Production design
Set construction
Prop master
Make-up artist
Costume design
Editing
Cast
- Tilla
- Anne
- Knutschi
- Felix
- Gabi
- Annes Mutter
- Annes Vater
- Tillas Vater
- Kind
Production company
Unit production manager
Location manager
Original distributor
Duration:
2104 m, 77 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 15.04.1982, Halle, Goethe-Lichtspiele
Titles
- Originaltitel (DD) Die dicke Tilla
Versions
Digitalisierte Fassung
Duration:
77 min
Format:
DCP 2k, 1:1,66
Video/Audio:
Farbe, Mono
Original
Duration:
2104 m, 77 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
Orwocolor, Ton
Screening:
Uraufführung (DD): 15.04.1982, Halle, Goethe-Lichtspiele
Die Digitalisierung dieses Films wurde 2022 im Rahmen des Förderprogramm Filmerbe gefördert.
Das Förderprogramm Filmerbe (FFE) von BKM, den Ländern und FFA stellt seit dem 1. Januar 2019 für den Zeitraum von zehn Jahren jährlich bis zu 10 Millionen Euro für die Digitalisierung von Kinofilmen zur Verfügung.
Für die abendfüllenden Spiel- und Dokumentarfilme in diesem Förderprogramm stellt filmportal.de die jeweiligen Filmanfänge bereit. Eine Übersicht über alle geförderten Filme auf filmportal.de finden Sie hier.
Weitere Informationen unter www.ffa.de
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Tilla, die daheim von ihrem ständig betrunkenen, weil als Alleinerziehender und Schichtarbeiter überforderten Vater nach Strich und Faden ausgenutzt und von seinen beiden Lieblingen, ihren Halbbrüdern Bernd (Mario Krause) und Ralf (Christian Krause), als „Quadratschnepfe“ beschimpft wird, sieht ihre Felle davonschwimmen. Sie hetzt die anderen gegen Anne auf. Weil sie Anne nicht mag, die so anders ist. Sich nichts gefallen lässt. Und über ein intaktes Elternhaus verfügt mit einem zwar auch beruflich stark geforderten, aber nie gegen seine Tochter handgreiflich werdenden Vater und einer liebevollen Mutter. Es ist der blanke Neid, der den Zwist handgreiflich werden lässt. Weil die Zwillinge von Stiefbrüdern die für ihre Katze vorgesehenen Bücklinge aufgegessen haben, muss Tilla auf Geheiß des einmal mehr gewalttätigen Vaters einen Fisch fangen – und kann daher als einzige aus der Klasse nicht an einer so genannten freiwilligen Subbotnik-Aktion der Jungen Pioniere teilnehmen, für die sie sich selbst zuvor so stark gemacht hat. Von der spöttischen Anne, die von den Hintergründen natürlich keine Ahnung hat, am Fluss beim Angeln entdeckt und zur Rede gestellt, demoliert eine zutiefst verletzte Tilla das Fahrrad ihrer erklärten Feindin. Die selbst ihre anfängliche Schüchternheit abgelegt hat und sich mit einem Bild revanchiert, das schnell die Runde macht und Tilla als Karikatur darstellt.
Knutschi, der eher auf Annes Seite steht, wird von Tilla eingespannt, um die Neue beim Klassenlehrer unbeliebt zu machen: Er macht Anne glaubhaft, dass die ersten beiden Schulstunden ausfallen. Was natürlich eine glatte Lüge ist und Anne wie vorgesehen einigen Ärger einbringt. Als diese die Wahrheit ans Licht befördert, dräut der Übeltäterin in der Schule wie daheim Ungemach größeren Ausmaßes. Aber Anne steht jetzt vor allen als Petze dar. Selbst auf Felix ist kein Verlass mehr, der sich vor versammelter Klasse nicht traut, ihr gegenüber dem Lehrer beizuspringen. Erst in einer Notsituation kommen sie sich die beiden Kontrahentinnen näher, erzählen nachts in einer Scheune von sich. Und könnten sich plötzlich sogar vorstellen, dass aus dem gegenseitigen Kennenlernen eine dicke Freundschaft wächst...
Der am 15. April 1982 in den Goethe-Lichtspielen Halle/Saale uraufgeführte knapp achtzigminütige Kinderfilm „Die dicke Tilla“ ist eine der wenigen Regiearbeiten des renommierten Kameramanns Werner Bergmann („Goya“, „Der geteilte Himmel“, „Ich war neunzehn“), der neben Ingo Baar auch in diesem liebenswerten Plädoyer für Freundlichkeit, Toleranz und Freundschaft hinter der Kamera stand. Das aus ideologischer SED-Sicht so harmlos nicht ist: Nach einem Szenarium von Rosel Klein, deren gleichnamige Erzählung 1981 im Kinderbuchverlag (Ost-) Berlin erschien, offenbart Werner Bergmann, dass aus der staatlich verordneten Erziehung von der Wiege bis zur Bahre kein vor Selbstbewusstsein strotzender neuer sozialistischer Menschentyp erwächst, sondern zumindest in diesem Fall ein Haufen elender Feiglinge. „Die dicke Tilla“ lief 1981 auch auf dem ältesten Kinderfilmfestival der Bundesrepublik, „Lucas“ in Frankfurt/Main, und wurde am 15. Januar 1984 im Fernsehen der DDR erstausgestrahlt, das ZDF zog am 17. März 1984 nach.
Pitt Herrmann