Der letzte Mann

BR Deutschland 1955 Spielfilm

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Falk Schwarz
Verniedlicht
Wer den „letzten Mann“ von Murnau, Mayer und Freund mit Emil Jannings jemals gesehen hat, wird diese Leistung schwer vergessen können. Nun setzten sich zwei Autoren, nicht ohne Rang, daran, die Story auf „Heute“ - also 1955 - umzuschreiben: Georg Hurdalek und Herbert Witt. Doch was sie daraus machten, ist leider typisch für die 50er Jahre: niedlich statt zupackend, happy-endig statt aufrührend. Was schreiben sie als „erstes“ hinzu? Eine Liebesgeschichte. Die 17jährige Romy Schneider gerät zunächst in die Fänge des eiskalt agierenden Joachim Fuchsberger. Erst im letzten Moment - daraus bezieht der Film seine Spannung - kann diese Mésalliance verhindert werden und Romy fliegt in die Arme des braven, biederen Michael Heltau. Alles wird gut. Fuchsberger aber darf so richtig fies sein. Als er den Oberkellner Karl, um den es ja eigentlich geht, zum ersten Mal trifft, belfert er ihn an: “Es gibt Kellner, die mögen wir und es gibt Kellner, die mögen wir nicht.“ Karl, also Hans Albers, versteinert. Denn anders als 1924 wird der Herr Karl degradiert, weil neue Besitzer das Hotel anders führen wollen und nicht, weil er seinem Beruf nicht mehr gerecht wird. Albers ist der autoritäre, fingerschnipsende Herrscher über die Kellnerbrigade (also ein Täter, Jannings war eher ein Opfer), während er als Toilettenmann plötzlich leer, verbraucht, tief traurig und abgeschlagen aussieht. Aber auch beim Reinigen der Klos hat er noch Würde. Er nimmt sein Schicksal an. Das ist sicher eine starke Charakterstudie und zeigt Albers von seiner besten Seite. Doch es ist der unterliegende Tenor, der diesen Film so „niedlich“ macht: nicht das Tragische, dass jemand im Alter nicht mehr gebraucht wird, spielt eine Rolle, sondern die Lüge, dass doch letztendlich alles gut wird - Karl wird wieder Direktor, Romy kriegt Michael, siehe oben. Der Schlußauftritt des reichen Krösus - als deus-ex-machina - war im Original als ironische Brechung verstanden, hier wird er zum banalen Happy end herabgewürdigt. Carl Mayer, der Autor, würde sich im Grabe umdrehen.

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Director of photography

Assistant camera

Production design

Make-up artist

Costume design

Editing

Cast

Line producer

Unit production manager

Location manager

Duration:
2863 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 10.10.1955, 10794, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 14.10.1955, Düsseldorf, Universum

Titles

  • Originaltitel (DE) Der letzte Mann

Versions

Digitalisierte Fassung

Duration:
105 min
Format:
DCP 2k, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Mono

Original

Duration:
2863 m, 105 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 10.10.1955, 10794, ab 12 Jahre / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 14.10.1955, Düsseldorf, Universum