Der Fall Preibisch

Deutschland 1990/1991 TV-Spielfilm

Comments

You have seen this movie? We are looking forward to your comment!

Heinz17herne
Heinz17herne
Schichtende in einem Holzverarbeitungsbetrieb. Mit Autos, Motorrädern und Fahrrädern geht’s nach Hause, auch für die Brüder Michael und Roland Preibisch, deren Eltern nicht mehr leben. Letzterer ist offenbar schon vorausgefahren, wie Michael auf Befragung seines Kollegen Alfred Müller erfährt. Er fährt ihm nach, stoppt aber vor einer unübersichtlichen Kurve abrupt und stellt sein Motorrad mitten auf der Landstraße ab: Michael hat rechterhand seinen offenbar durch einen Unfall verletzten, regungslos auf einer Wiese liegenden Bruder entdeckt.

Der Abschnitts-Bevollmächtigte (ABV), der zusammen mit der Schnellen Medizinischen Hilfe (SMH) und einem Arzt (Reinhard Hellmann) als erster am Unfallort eintrifft (Günther Nabzdyk), kennt die Familie und versucht, Michael zu beruhigen. Verräterische Reifenspuren eines Trabant auf der Fahrbahn lassen einen Unfall mit Fahrerflucht vermuten, weshalb Kriminalhauptkommissar Peter Fuchs und sein Kollege vor Ort, Kriminaloberkommissar Manfred Bergmann, mit der Ermittlung beauftragt werden.

Bereits der erste Augenschein ließ eine schwere Verletzung des bewusstlosen Roland Preibischs vermuten, doch was der Arzt im Krankenhaus (Uwe Zerbe) dessen Bruder Michael später mitteilen muss, ist eine Katastrophe: Alle Zukunftspläne eines Bauingenieur-Studiums mit Auslandseinsätzen lösen sich in Luft auf, Roland ist querschnittsgelähmt und wird zeitlebens auf den Rollstuhl angewiesen sein.

Zeitgleich nimmt ein Liebespaar Abschied in einem einsam an einem idyllischen See gelegenen Bootshaus: „Aber wir dürfen jetzt keinen Fehler machen“ betont der um einiges ältere Mann, der sich später als Dietmar Stegemeier herausstellt, Betriebsleiter besagten holzverarbeitenden Betriebes, gegenüber seiner Sekretärin Daniela Pielmann. Als er mit einem Blumenstrauß nach Hause kommt, ist seine Gattin Susanne nur noch genervt von seiner knappen Erklärung: „Ist spät geworden, tut mir leid.“

Bergmann und alle verfügbaren ABV-Kollegen, darunter auch Kommissar Joachim Haase, klappern zunächst öffentliche Parkplätze nach dem Unfallfahrzeug ab, dem auch, wie sich anderntags herausstellt, ein Außenspiegel fehlen muss. Den Michael auf der Wiese am Unfallort gefunden hat zum entsetzten Erstaunen des K-Technikers (Klaus Gehrke), der schwört, das Gelände zentimeterweise abgesucht zu haben. Bei der Kontrolle des Betriebsparkplatzes lässt Bergmann gegenüber dem ihn begleitenden ABV (Roman-Eckhard Galonska) einen bemerkenswerten Satz fallen: „Hoffentlich verschwinden diese Pappkisten bald von den Straßen.“

Dabei war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten, die vom 15. März bis zum 15. Mai 1990 in Berlin und Potsdam sowie in mehreren Kleinstädten in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg erfolgten durch die inzwischen von der Treuhand privatisierte Defa-Studio Babelsberg GmbH im Auftrag des wieder Deutscher Fernsehfunk genannten Fernsehen der DDR von einem Produktionsstopp des Trabant im Zwickauer Sachsenring-Werk keine Rede. Der erfolgte erst am 30. April 1991 nach Einführung der D-Mark und der vollzogenen Wiedervereinigung.

Befragt werden natürlich Kollegen, die nach Schichtende den gleichen Heimweg gefahren sind – wie Alfred Müller, Carsten Heideklang (Peter Reinhardt) und der LKW-Fahrer Günter Weber (Otmar Richter). Dieser gibt an, in der unübersichtlichen Kurve in halsbrecherischer Weise von Dietmar Stegemeier überholt worden zu sein, weshalb er den Unfall nicht mitbekommen habe. Dessen Liaison mit Daniela Pielmann ist u.a. vom alten Angler Schulz (Manfred Schawinke) entdeckt worden.

So ermitteln nicht nur Fuchs & Co im privaten Umfeld der beiden, sondern auch Michael Preibisch. Als der das Tatfahrzeug im Schuppen der auf Urlaub weilenden Eltern Danielas findet, bekommt der für „Polizeiruf 110“-Verhältnisse ungewöhnlich spektakuläre Fall eines Gewaltverbrechens eine neue Dimension: Daniela Pielmann wird von Kommissar Hase tot im Bootsschuppen aufgefunden…

Am – bitteren – Ende des am 17. Februar 1991 in der Länderkette des Deutschen Fernsehfunks erstausgestrahlten Krimis diskutieren die Ermittler, die nun zivile Kommissars-Berufsbezeichnungen tragen statt wie kurz zuvor noch militärische Dienstränge zu bekleiden, die Schuldfrage auf höchst philosophischer Ebene. Der den Film wie ein Roter Faden durchziehende Song „Brother“ ist von Dirk Michaelis geschrieben und mit der populären Leipziger Gruppe „Karussell“ („Als ich fortging“, „Wer die Rose ehrt“) um den Keyboarder Wolf-Rüdiger Raschke eingespielt worden.

Pitt Herrmann

Credits

Director

Director of photography

Editing

Cast

All Credits

Director

Assistant director

Scenario

Director of photography

Production design

Prop master

Make-up artist

Costume design

Editing

Cast

Unit production manager

Duration:
80 min
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Screening:

TV-Erstsendung (DE): 07.02.1991, ARD/DFF1

Titles

  • Originaltitel (DE) Der Fall Preibisch
  • Reihentitel (DD DE) Polizeiruf 110

Versions

Original

Duration:
80 min
Video/Audio:
Farbe, Dolby
Screening:

TV-Erstsendung (DE): 07.02.1991, ARD/DFF1