Darstellerin, Regie, Regie-Assistenz, Drehbuch, Kamera, Bauten, Sonstiges, Produzent
Unna

Biografie

Susanne Weirich wurde 1962 in Unna geboren. Von 1981 bis 1988 studierte sie Germanistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und parallel dazu von 1983 bis 1988 Bildende Kunst an der Kunstakademie Münster. Nach ihrem Abschluss mit der Ton-Bild-Schau "Tokyo Rose" (1989), die sich mit der Geschichte der japanischen Propagandasprecherin Iva Toguri befasst, begann Weirich als freie Künstlerin zu arbeiten. Ihre Arbeiten wurden im Lauf der Jahrzehnte in zahlreichen internationalen Gruppen- und Einzelausstellungen gezeigt. Daneben lehrte sie ab 1991 an deutschen und internationalen Hochschulen.

Weirichs künstlerische Arbeiten sind oftmals interdisziplinär angelegt. Sie entfalten sich sowohl in fiktionalen narrativen oder räumlichen Kontexten, als auch in architektonischen oder architekturbezogenen Arbeiten. Sie realisierte auch zahlreiche Installationen und Arbeiten im öffentlichen Raum. Ihre Werke sind in mehreren öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter die Berlinische Galerie, die Sammlung des Bundes, die Hamburger Kunsthalle und die Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig.

Einige Arbeiten Weirichs sind von Filmen inspiriert: In "Trostspender" (1997) zum Beispiel nahm sie Dialogzitate aus amerikanischen Filmen wie "Pulp Fiction", "Wild at Heart" und "Der Rosenkrieg", die sich auf das Abwischen von Körperflüssigkeiten beziehen, und ließ diese aus Handtuchspendern ertönen. In der Fotoserie "Busybody" (2000), untertitelte sie Szenen aus "Thomas Crown ist nicht zu fassen" mit Zitaten aus Thomas Pynchons "The Crying of Lot 49". In einer Berliner Einzelausstellung präsentierte Weirich 2007 die 3-Kanal-Videoinstallation "White Lies (Notlügen)", in der sie dokumentarisch fünf Hotelfachschüler beim Eindecken eines Tisches zeigte und inszenierte dazu ein Gespräch zwischen drei Frauen an diesem Tisch: Nicole Heesters als Großmutter, Friederike Wagner als Mutter und Klara Manzel als Tochter.

Ab 1988 arbeitete Susanne Weirich auch regelmäßig mit dem Filmemacher Robert Bramkap zusammen. Bei dessen Film "Der Bootgott vom Seesportclub" (2005) fungierte sie als Produzentin; begleitend dazu entwickelte sie mit der Kulturstiftung des Bundes und dem TV-Sender Arte das kollektive Erzählprojekt "Die 100 Me" (2004–2006). 2009 realisierte das Duo auf Einladung des Lichtfest Leipzig die interaktive Installation "Sendersuchlauf", eine Lichtchoreographie für je 20 Fahrzeuge von Wartburg und Opel.

Bei Bramkamps Spielfilm "Art Girls" (2011-2013) war Weirich neben der Produktion unter anderem auch als Art Directorin beteiligt. Zusammen mit Bramkamp und dem Filmwissenschaftler Georg Seeßlen realisierte sie 2019 für die Goethe-Institute Bejing (China) und Seoul (Südkorea) das Programm "Bilder der Zukunft – 100 Jahre Sci-Fi im deutschen Kino". Zwischen 2020 und 2023 entstand in Ko-Regie mit Robert Bramkamp der Dokumentarfilm "Die Ausstattung der Welt", über die alltägliche Arbeit in drei sehr unterschiedlichen Requisitenhäusern. Der Film feierte im Deutschen Wettbewerb des Festivals DOK Leipzig 2023 Weltpremiere. Parallel dazu entwarf sie für das Besucherzentrum des Deutschen Bundesrates in Berlin die interaktive Installation "Blickwechsel" .

Neben der vielfältigen künstlerischen Tätigkeit war Susanne Weirich von 2000 bis 2006 Professorin im Fachbereich Architektur an der Hamburger Hochschule für bildende Künste (HbfK). 2008/2009 lehrte sie als Gastprofessorin für Bildhauerei an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee. 2011 wurde sie Professorin für Dreidimensionales Gestalten und Medien am Institut für Kunst und Kunstwissenschaft der Universität Duisburg-Essen; zudem wurde sie 2012 Gastprofessorin an der Chengdu Academy of Fine Arts, China. 

FILMOGRAFIE

2020-2023
  • Regie
  • Drehbuch
  • Casting
  • Produzent
2014/2015
  • Art Director
  • Produzent
2011-2013
  • Standfotos
  • Art Director
  • Casting
  • Produzent
1993-1995
  • Drehbuch-Mitarbeit
1992
  • Regie-Assistenz
1989
  • Mitwirkung