Zwei neue Preise beim DOK.fest München

Das DOK.fest München hatte im vergangenen Jahr 46.000 Zuschauer.innen – seit 2012 hat sich die Zuschauerzahl mehr als vervierfacht. Das diesjährige Festival läuft von 2. bis 13. Mai 2018 und vergibt zusätzlich zu den etablierten Auszeichnungen zwei neue Preise.

 

Seine Eröffnung feiert das Festival am 2. Mai im Deutschen Theater. An den folgenden vier Abenden werden in dem Saal, der knapp 1.400 Sitzplätze umfasst, acht weitere Filmpremieren gezeigt. Diese Reihe trägt den programmatischen Titel "Ganz großes Kino". "Wir feiern den Dokumentarfilm in einem der schönsten und größten Säle Münchens: Das ist genau der richtige Rahmen für dieses großartige filmische Genre", sagt Festivalleiter Daniel Sponsel. "Wir danken Carmen Bayer, Werner Steer und dem Team des Deutschen Theaters für diese tolle Kooperation." Außerdem wird das DOK.fest an 20 weiteren Spielorten in ganz München stattfinden.

Das Festival präsentiert den Dokumentarfilm auf der großen Bühne – zeigt aber auch, wie es backstage aussieht: Kino-Dokumentarfilme werden zwar beim Publikum Jahr für Jahr beliebter, doch sie entstehen unter immer prekäreren Bedingungen. Ein Beispiel: Die zwölf Nominierten des Deutschen Filmpreises 2017 haben für ihre Filme Honorare erhalten, die nur knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn liegen. Die meisten Regisseur.innen müssen ihren Beruf mit anderen Tätigkeiten querfinanzieren. Deshalb lädt das DOK.fest am 3. Mai zum Kongress "Ganz großes Kino?" ein. Hier diskutieren prominente Vertreter.innen der Branche den Status quo und erörtern, wie sich die dramatische Lage verbessern könnte. Vertreter.innen von Sendern, Förderungen, Verbänden, Produktionsfirmen, Verleihen, Kinos und aus der Medienpolitik kommen mit Filmemacher.innen zusammen, um eine gemeinsame Strategie für den Kino-Dokumentarfilm in Deutschland zu entwickeln. Am Abend des Kongresses werden zwei neue Preise verliehen, die das Thema ebenfalls aufgreifen.

Zwei neue Preise: VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis und FairFilmAward Non-Fiction

Der VFF Dokumentarfilm-Produktionspreis würdigt die Arbeit der Produzent/-innen von Dokumentarfilmen. Deren Arbeit wird viel zu wenig wahrgenommen. Dabei sind bei Projektentwicklung und Finanzierung besondere Kreativität und hohes Engagement nötig – gerade angesichts der immer schwierigeren Bedingungen der Branche. Der Preis ist in Deutschland einmalig und mit 7.500 Euro dotiert.

Die Branchenplattform "Crew United" verleiht in Kooperation mit dem DOK.fest München erstmals den FairFilmAward Non-Fiction. Er zeichnet die Produktionsfirma aus, die die fairsten Produktions- und Arbeitsbedingungen bei der Herstellung von Dokumentarfilmen in den Jahren 2016/17 ermöglichte. Bereits seit 2011 wird im Bereich Fiction der FairFilmAward (ehemals "Hoffnungsschimmer") verliehen – nun kommt das Pendant für den Dokumentarfilm dazu. Der Preisträger wird nicht von einer Jury bestimmt, sondern von den Projektbeteiligten selbst, die online alle Produktionsfirmen bewerten können, für die sie in den Jahren 2016/17 bei Non-Fiction-Formaten gearbeitet haben.

Die beiden Preise werden am 3. Mai bei einer feierlichen Preisverleihung auf dem DOK.fest München überreicht. Insgesamt werden bei dem Festival dieses Jahr 14 hochkarätige Preise verliehen.

DOK.fest München wird veranstaltet von Internationales Dokumentarfilmfestival München e.V. in Kooperation mit Filmstadt München e.V., zusammen mit der Münchner Stadtbibliothek.

Quelle: www.dokfest-muenchen.de