Darsteller, Regie, Drehbuch, Kamera, Ton, Sonstiges, Musik, Produzent, Aufnahmeleitung
Seligenstadt

Biografie

Rolf Silber wurde am 2. August 1953 in Seligenstadt geboren. Er machte zunächst eine Banklehre, bevor er von 1976 bis 1980 ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb) absolvierte. Während dieser Zeit wirkte er an verschiedenen Kinofilmen mit, so etwa 1979 als Kameraassistent bei Werner Schroeters preisgekröntem "Palermo oder Wolfsburg". Nach seinem dffb-Abschluss war Silber 1980 Mitgründer und bis 1990 Mitinhaber der Frankfurter Filmproduktion GmbH (FFP-Entertainment). Zu seinen ersten Regiearbeiten gehörte der zwischen 1978 und 1982 als Teamarbeit realisierte Protestfilm-Klassiker "Keine Startbahn West – Eine Region wehrt sich", bei dem sechs Regisseur*innen in einer Mischung aus dokumentarischen Aufnahmen, sketchartigen Spielszenen, Anti-Startbahn-Konzertmitschnitten und experimentellen Montagen die politische Entfremdung der Bürger vom bestehenden System anschaulich machten.

Sein Debüt als alleinverantwortlicher Regisseur eines Langfilms gab Silber mit der Kinokomödie "Kassensturz" (1984), in der er die Alternativszene, Spießertum und die geschniegelte Popper-Generation gleichermaßen aufs Korn nahm. Mit dem Kinder-Abenteuerfilm "Die Stadtpiraten" (1986) und dem Krimi "Lockvögel" (1989) drehte er zwei erfolgreiche Fernsehspiele. Außerdem schrieb er die Drehbücher zu 30 Folgen der Animationsserie "Käpt’n Blaubärs Seemannsgarn" (1990). Ein großer Erfolg gelang ihm 1992 mit dem viel gelobten, in Frankfurt gedrehten Fernsehspiel "5 Zimmer, Küche, Bad", das in Form einer romantischen Komödie die schon damals prekäre Situation auf den urbanen Wohnungsmärkten thematisierte; die Hauptrollen spielten Christoph Waltz und Anica Dobra. Silber war auch jenseits des Sets in der regionalen Filmszene aktiv: Von 1990 bis 1992 war er im Vorstand des Hessischen Filmbüros, von 1996 bis 1998 gehörte er dem Vorstand des Filmhaus Frankfurt an.

Nach weiteren Fernseharbeiten realisierte Silber seinen zweiten Kinospielfilm: "Echte Kerle" (1996), eine in Frankfurt spielende Beziehungskomödie über einen homophoben Macho-Polizisten (Christoph M. Ohrt), der notgedrungen als Untermieter bei einem schwulen (und leicht kriminellen) Kfz-Mechaniker (Tim Bergmann) einzieht, erhielt sehr gute Kritiken, war ein Kassenerfolg und brachte Silber den Bernhard Wicki Preis ein.

Trotz dieses Kinoerfolgs arbeitete Rolf Silber als Autor und Regisseur seither ausschließlich fürs Fernsehen, ab 1998 mit der zusammen mit Karl-Eberhard Schäfer und Norbert Walter gegründeten Firma U5 Filmproduktion, die auch zahlreiche Filme anderer Regisseure auf den Weg brachte.

Für das Drehbuch zu seiner TV-Komödie "Fast perfekt verlobt" (2003), über eine junge Frau, die ihren Hippie-Vater vor der konservativen Familie ihres Verlobten verstecken will, wurde Silber mit dem Hessischen Filmpreis ausgezeichnet. Weitere erfolgreiche Fernsehfilme Silbers waren unter anderem "Voll korrekte Jungs" (2002), über einen Teenager, der sich plötzlich in einer Vaterrolle wiederfindet, die Familiengeschichte "Mein Vater und ich" (2005) und die Komödie "Ein Teufel für Familie Engel" (2007), erneut mit Christoph M. Ohrt in der Hauptrolle.

Neben seinen eigenen Filmen schrieb Silber auch Drehbücher für andere Regisseure, darunter alle fünf Fälle der Offenbacher "Polizeiruf 110"-Folgen (1998-2002) und Annette Ernsts TV-Drama "Für meine Kinder tu' ich alles" (2009). Außerdem schrieb er drei Romane.

Für das Drehbuch zu dem Drama "Durch diese Nacht" (2009), über einen Manager, der nach einer Hirnblutung von seinem skrupellosen Geschäftspartner hintergangen wird, erhielt Silber eine Nominierung zum Deutschen Fernsehpreis. "Männer ticken, Frauen anders" (2011), eine Mischung aus Wirtschaftskrimi und Geschlechterkomödie mit Tim Bergmann und Julia Koschitz, war beim Deutschen Comedypreis als Bester Fernsehfilm nominiert.

In den folgenden Jahren schrieb und inszenierte er die Polizeikomödie "Achtung Polizei! Alarm um 11 Uhr 11" (2013), die Krimikomödie "Alles Verbrecher – Leiche im Keller" (2015) sowie den tragikomischen Weihnachtsfilm "Weihnachtstöchter" (2020). Im Jahr 2021 übergaben Silber und seine Partner die U5 Filmproduktion in jüngere Hände.

Rolf Silber lebt in Frankfurt am Main, wo er auch die meisten seiner Filme drehte.

FILMOGRAFIE

2019/2020
  • Regie
  • Drehbuch
2010/2011
  • Regie
  • Drehbuch
2010/2011
  • Regie
  • Drehbuch
2008/2009
  • Regie
  • Drehbuch
2007-2009
  • Regie
  • Drehbuch
2004/2005
  • Regie
  • Drehbuch
2004/2005
  • Regie
  • Drehbuch
2002/2003
  • Regie
  • Drehbuch
2001/2002
  • Drehbuch
2001/2002
  • Regie
  • Drehbuch
2001
  • Regie
  • Drehbuch
2000/2001
  • Drehbuch
1999/2000
  • Drehbuch
1996-1999
  • Darsteller
1998/1999
  • Drehbuch
1998
  • Drehbuch
1996/1997
  • Drehbuch
1995/1996
  • Regie
  • Drehbuch
1994/1995
  • Regie
  • Drehbuch
1994/1995
  • Drehbuch
1994
  • Regie
1991/1992
  • Regie
1988/1989
  • Regie
1987/1988
  • Co-Produzent
1985/1986
  • Regie
  • Drehbuch
1986
  • Darsteller
1983/1984
  • Aufnahmeleitung
1982/1983
  • Regie
  • Drehbuch
1982/1983
  • Darsteller
1980/1981
  • Regie
  • Kamera
  • Musik
1981
  • Sonstiges
1980/1981
  • Regie
  • Kamera
  • Musik
1980
  • Kamera-Assistenz
1979/1980
  • Kamera-Assistenz
1979/1980
  • Kamera-Assistenz