Weitere Namen
Hans Heinz König (Geburtsname)
Regie, Drehbuch, Produzent
Berlin München

Biografie

Hans Heinz König, geboren am 19. August 1912 in Berlin als Sohn des Kaufmanns Rudolf König und seiner Frau Jeanette, ging zunächst zur Piscator-Schauspielschule, wo er Bertolt Brecht und Walter Mehring kennenlernte. Während des Krieges arbeitete er in einer Spedition, schrieb und veröffentlichte nebenher Gedichte und wollte Schriftsteller werden. 1945 zog er zunächst in die kleine Ortschaft Drentwede bei Bremen, 1947 veröffentlichte er die Gedichtsammlung "Die Lichtung".

Königs älterer Bruder Richard (1900–1961), vormals bei der Ufa, hatte nach dem Krieg mit Josef von Baky den ersten deutschen Film produziert, der in der amerikanischen Besatzungszone gedreht wurde ("Und über uns der Himmel" mit Hans Albers, 1947) und 1948 in München eine eigene Produktionsfirma gegründet. König zog ebenfalls nach München und schrieb für die Firma des Bruders Drehbücher zu den Komödien "Alles für die Firma", "Die fidele Tankstelle" (beide 1950) und "Drei Kavaliere" (1951), bis er schließlich bei "Der eingebildete Kranke" (1952) auch Regie führte. "Rosen blühen auf dem Heidegrab" (1952) mit Ruth Niehaus und Hermann Schomberg, in Schwarz-Weiß gedreht und im norddeutschen Moor spielend, war eine ungewöhnlich düstere Variante der damals populären Heimatfilme und wurde kein Publikumserfolg. In der Folge drehte König konventionellere Heimatfilme und Komödien: "Die kleine Stadt will schlafen gehen" (1954) mit Gustav Fröhlich, "Hochstaplerin der Liebe" (1954) für die österreichische Helios-Film mit Hilde Krahl und Hans Nielsen, und ab 1954 Spielfilme mit Edith Mill in der Hauptrolle, der Ehefrau seines Bruders ("Geliebtes Fräulein Doktor", 1954; "Der Fischer vom Heiligensee", "Das Erbe vom Pruggerhof", beide 1955; "Heiße Ernte", 1956). Herausragend war das Melodram "Heiße Ernte", das sich inhaltlich und stilistisch an den Klassiker des italienischen Neorealismus anlehnte, Giuseppe de Santis' "Riso amaro" (Bitterer Reis).

Nach einigen weiteren Komödien war 1957 der Heimatfilm "Jägerblut" mit Edith Mill Königs letzte Regiearbeit. Für das neu gegründete ZDF schrieb er 1962 die Drehbücher für die Familienserie "Meine Frau Susanne" mit Claus Biederstaedt und Heideline Weis als frisch verheiratetem Ehepaar, Regie führte Erik Ode. Danach publizierte König die Romane "Legende der Leidenschaft", "Der achte Himmel" (beide 1963) und "Frisch geküßt ist halb gewonnen" (1974). In den 1970er Jahren veröffentlichte er als Romanautor unter dem Pseudonym Henry van Dam. Seine Werke trugen Titel wie "In Sotschi fing die Liebe an" (1971) und "Acht Mädchen sind für einen Mann zuviel" (1973).

Mit seiner Ehefrau Käte (geb. Schwager), hatte König zwei Kinder: Ulrich (geb. 1949) wurde Regisseur ("Meister Eder und sein Pumuckl", "Gräfliches Roulette", "Büro, Büro", "Um Himmels Willen"). Der zweite Sohn Manfred wurde 1952 geboren und arbeitet als Restaurator. Hans H. König starb am 13. November 2003 in München.