Weitere Namen
György Tábori (Geburtsname)
Darsteller, Regie, Drehbuch
Budapest, Ungarn Berlin

Biografie

George Tabori, geboren am 24. Mai 1914 in Budapest. Der Sohn eines Journalisten beginnt nach dem Schulabschluss eine Hotelausbildung in Berlin und Dresden. 1933 muss Tabori, der aus einer jüdischen Familie stammt, aus Nazi-Deutschland emigrieren und gelangt über Stationen in Wien und Prag schließlich nach London, wo auch sein älterer Bruder lebt.

In Großbritannien arbeitet Tabori zunächst als Übersetzter und Journalist, später auch als Auslandskorrespondent. 1941 erhält er die britische Staatsbürgerschaft und ist fortan als Kriegsberichterstatter tätig. Tabori wird zudem als Offizier des britischen Nachrichtendienstes im Nahen Osten eingesetzt. In dieser Zeit versucht er vergeblich, seine in Ungarn verbliebenen Eltern zur Emigration zu bewegen. Sein Vater Cornelius Tabori wird 1944 in Auschwitz ermordet, seine Mutter Elsa entkommt der Deportation in das Vernichtungslager nur durch Zufall. Die ungewöhnlichen Umstände ihrer Rettung thematisiert Tabori in seiner Erzählung "Mutters Courage", die auch Gegenstand einer Verfilmung wird.

 

1947 reist Tabori in die Vereinigten Staaten, wo er als Autor für Bühne und Film arbeitet – u.a. als Drehbuchautor für Alfred Hitchcock, Charles Vidor und Anatol Litvak – und enge Kontakte mit Emigranten wie Bertolt Brecht unterhält. Wie viele andere Künstler wird auch er Opfer der anti-kommunistischen Kampagnen des House on Un-American Activities Comittee (HUAC) unter Senator Joseph McCarthy und gelangt auf die "Schwarze Liste". Tabori siedelt nach New York über, wo er im Umfeld des Actors Studio arbeitet, literarische Übersetzungen verfasst und 1955 seine erste Theaterregie übernimmt.

Ende der 1960er Jahre kehrt Tabori nach England zurück und kommt 1971 mit einem Stipendium nach Deutschland. 1975 Gründung des Bremer Theaterlabors, das er bis 1978 leitet. Im Anschluss inszeniert er erfolgreich an den Münchner Kammerspielen und gelangt nach weiteren Engagements 1990 an das Wiener Burgtheater unter Claus Peymann. Dort feiert Tabori etliche Erfolge mit denkwürdigen Inszenierungen sowie als Regisseur und Autor seiner eigenen Stücke, wie etwa "Mein Kampf" und "Goldberg Variationen". 1999 wechselt Tabori ans Berliner Ensemble, wo er seine Theaterarbeit fortsetzt. Daneben ist er Autor zahlreicher Buchveröffentlichungen und wirkt gelegentlich auch in Filmen mit.

Tabori wird vielfach für sein Leben und Werk ausgezeichnet, darunter mit dem Georg-Büchner-Preis, dem Verdienstkreuz Erster Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, dem Nestroy-Theaterpreis und dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

George Tabori stirbt am 23. Juli 2007 im Alter von 93 Jahren in Berlin.

FILMOGRAFIE

2008/2009
  • Vorlage
2002
  • Darsteller
2002
  • Darsteller
1994/1995
  • Darsteller
  • Vorlage
1992-1994
  • Darsteller
1985/1986
  • Darsteller
1979-1981
  • Regie
  • Drehbuch
1970
  • Vorlage
1953
  • Drehbuch