Darsteller, Regie, Drehbuch
Wien, Österreich

Biografie

Dieter Berner wurde am 31. August 1944 in Wien, Österreich, geboren. Er studierte zunächst Medienwissenschaft, Germanistik und Philosophie an der Universität Wien, und absolvierte anschließend eine Schauspielausbildung am Max-Reinhardt-Seminar in Wien und an der Max-Reinhardt-Schule in Berlin. Danach war er für zwei Jahre am Wiener Volkstheater engagiert.  

1968 erhielt er den Karl-Skraup-Preis als bester Nachwuchsschauspieler. Im selben Jahr gründete Berner zusammen mit dem Schauspieler Werner Prinz und dem Regisseur Wolfgang Quetes in Wien die Theatergruppe 'Theater der Courage', die sich als Kollektiv verstand und nach den Prinzipien des Mitbestimmungstheaters arbeitete. In den folgenden Jahren sammelte Berner Erfahrungen als Schauspieler und Regisseur an der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin, am Theater am Neumarkt in Zürich, sowie am Akademietheater und am Volkstheater in Wien.  

Sein Fernsehdebüt gab Dieter Berner 1972 mit der Franz-Xaver Kroetz-Adaption "Wildwechsel", einer fürs Fernsehen inszenierten Aufführung des Theaters der Courage. Danach verlagerte sich sein Haupttätigkeitsfeld in den Bereich Fernsehen und Film. Zu seinen bekanntesten Arbeiten gehört das preisgekrönte Fernsehspiel "Wo seine Wäsche" (AT 1975), über die kafkaesken Erfahrungen eines jungen Gastarbeiterelternpaares in österreichischen Amtsstuben.  

Auch die Episoden "Der Kaiser am Lande" (1978) und "Der Deutsche Frühling" (1979) aus der sechsteiligen Familien- und Dorfchronik "Die Alpensaga" (AT 1976-1980) erhielten internationale Auszeichnungen. Erneut sehr positive Kritiken bekam Berner für die vierteilige, zwischen 1945 und 1991 spielende "Arbeitersaga" (AT 1985-1991). In beiden Serien zeichnete er österreichische Geschichte aus der Perspektive "unterer" Gesellschaftsschichten nach.

Zwischen 1992 und 1996 führte Berner bei einigen Episoden der Krimiserie "Auf eigene Gefahr" Regie, oft nach eigenen Drehbüchern. Weiterhin fungierte er als Regisseur bei der Serie "Kids von Berlin" (1996-97). Als Kinoproduktion entstand die Gaunerkomödie "Joint Venture" (1994), über ein Paar aus Wien, das in Prag lukrative Geschäfte wittert. Für die im Jahr 1848 spielende TV-Produktion "Die Verhaftung des Johann Nepomuk Nestroy" (AT 2000), über den gleichnamigen Wiener Satiriker, erhielt Berner gemeinsam mit Peter Turrini den österreichischen Fernseh- und Filmpreis Romy für das Beste Drehbuch.

Zwischen 1983 und 2001 lehrte Berner an Filmhochschulen in Wien, München und Berlin. Als Schauspieler war er nur noch sehr vereinzelt zu sehen. So etwa in der Hauptrolle in Michael Hanekes "Der siebente Kontinent" (AT 1989) und als Gesangslehrer in Hanekes "Die Klavierspielerin" (AT/FR 2001).  

In den 2000er Jahren inszenierte Berner mehrere "Tatort"-Folgen in Österreich und Deutschland. Von 2004 bis 2010 hatte er eine Professur für Medienspezifisches Schauspiel an der Filmuniversität Babelsberg 'Konrad Wolf', wo er eine neue Technik der kollektiven Szenenerarbeitung entwickelte: in Gemeinschaftsarbeit von Schauspiel- und Drehbuchstudierenden entstanden unter seiner Regie die beiden abendfüllenden Spielfilme "Berliner Reigen" (2006, nach Arthur Schnitzler) und "Krankheit der Jugend" (2009, nach Ferdinand Bruckner), die beide auf internationalen Festivals liefen.

Nach einer längeren Pause stellte Berner beim Zürich Film Festival 2016 den Kinofilm "Egon Schiele: Tod und Mädchen" (AT/LU) vor, ein hoch gelobtes Filmportrait des berühmten Künstlers. Beim Österreichischen Filmpreis 2017 war der Film unter anderem für die Beste Regie und das Beste Drehbuch (gemeinsam mit seiner Ehefrau Hilde Berger) sowie als Bester Spielfilm nominiert. Bei der Romy-Verleihung wurde er in den Kategorien Bestes Buch Kino-Film und Bester Produzent Kino-Film ausgezeichnet, Noah Saavedra und Valerie Pachner wurden als Beste Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet; außerdem wurde "Egon Schiele: Tod und Mädchen" in der Kategorie Bester Kinofilm nominiert.

Beim Internationalen Film Festival in Goa, Indien, feierte im November 2022 Berners nächster Kinofilm Premiere: "Alma & Oskar", über die aufreibende Beziehung zwischen der Künstlerin Alma Mahler und dem Künstler Oskar Kokoschka. Das Drehbuch hatte Berner erneut zusammen mit Hilde Berger geschrieben. Der deutsche Kinostart erfolgte im Sommer 2023.

FILMOGRAFIE

2021/2022
  • Regie
  • Drehbuch
2009/2010
  • Regie
2006/2007
  • Regie
2005/2006
  • Regie
2004/2005
  • Regie
  • Drehbuch
2003
  • Regie
1994
  • Regie
1988
  • Regie
1986
  • Regie
  • Drehbuch
1984/1985
  • Regie
1981/1982
  • Darsteller
1981
  • Regie
1981
  • Regie
  • Drehbuch
1979/1980
  • Regie