Weitere Namen
Lilo Pulver (Weiterer Name)
Darstellerin, Musik
Bern, Schweiz

Biografie

Liselotte Pulver, geboren am 11. Oktober 1929 in Bern als Tochter eines Tiefbauingenieurs, besucht von 1945 bis 1948 die Töchterhandelsschule, die sie mit dem Diplom abschließt. Danach arbeitet sie als Mannequin und absolviert eine Schauspielausbildung am Konservatorium in Bern bei Margarethe Schell-von Noé. Ihr Bühnendebüt hat sie am Berner Stadttheater. Von 1949 bis 1951 spielt sie am Schauspielhaus Zürich, danach hat sie zahlreiche Gastspiele und Tourneen.

Ihr Filmdebüt gibt Liselotte Pulver 1949 mit einer kleineren Rolle in Leopold Lindtbergs "Swiss Tour". 1950 nimmt sie der Hamburger Filmproduzent F. A. Mainz unter Vertrag und besetzt sie mit Hans Albers im Bergdrama "Föhn" unter der Regie von Rolf Hansen). 1952 folgt eine Rolle in der Kriminalkomödie "Klettermaxe", in der sie erstmals unter der Regie von Kurt Hoffmann spielt. Nach mehreren weniger erfolgreichen Filmen, unter anderen der Ehekomödie "Ich und Du", erlebt Pulver enormen Auftrieb durch ihre Rolle als Magd und Bauersfrau Vreneli in Franz Schnyders Gotthelf-Adaptionen "Uli der Knecht" und "Uli der Pächter".

1956 wird sie in Ostende mit dem Prix Femina für "Der letzte Sommer" und für die Titelrolle des Puszta-Schulmädchens in Hoffmanns Fernweh-Komödie "Ich denke oft an Piroschka" ausgezeichnet, die sie zum Star und zum "Prototyp des frischen, burschikosen, dabei aber durchaus liebreizenden jungen Mädchens im Film der 50er Jahre" (I. Schmid, Stuttgarter Zeitung) macht. Hoffmanns Film macht sie auch international bekannt. So spielt sie in den folgenden Jahren mit O. E. Hasse im Gaunerstück "Les aventures d"Arsène Lupin" ("Arsène Lupin – Der Millionendieb") von Jacques Becker, in der Remarque-Verfilmung "A Time to Love and a Time to Die" ("Zeit zu lieben und Zeit zu sterben") von Douglas Sirk und mit Gérard Philipe in der Dostoevski-Adaption "Le joueur" ("Das Spiel war sein Fluch") von Claude Autant-Lara.

 

 

Ein Hollywood-Aufenthalt endet 1958 zunächst ohne Engagement, sie erhält danach zwar Angebote für "Ben Hur" von William Wyler und "El Cid" von Anthony Mann, muss diese aber wegen anderer Verpflichtungen ausschlagen. In ihren deutschen Filmen tritt sie in mehreren äußerst schalk- ja koboldhaften Rollen auf. So brilliert sie als Amateurschriftstellerin, die sich zwischen zwei Männern nicht entscheiden kann, in Helmut Käutners "Die Zürcher Verlobung" und als übermütige Komtesse in Hoffmanns Erfolgskomödie "Das Wirtshaus im Spessart", für den sie 1958 beim Bundesfilmpreis mit dem Filmband in Silber ausgezeichnet wird. Etwas gezügelter sind ihre Darstellungen in den Thomas Mann-Verfilmungen "Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull" und "Buddenbrooks".

 

Ab 1961 ist Liselotte Pulver erneut in internationalen Produktionen zu sehen. So beweist sie in Billy Wilders zunächst unterschätzter, dann zum Klassiker avancierter Ost-West-Satire "One, Two, Three" auch beeindruckendes Talent zum Slapstick als "gar nicht so dummes Blondchen mit Knutschlippen, Atom-Busen und überwältigendem Charme" (M. Weber, Die Welt).

1961 heiratet sie den Schauspieler Helmut Schmid, der in den zwei Filmen "Gustav Adolfs Page" und "Kohlhiesels Töchter" ihr Partner war. Pulver dreht in Frankreich, Spanien und den USA, spielt zum Beispiel mit Orson Welles in "La Fayette" ("Der junge General"), mit Bob Hope in "A Global Affair" ("Staatsaffären") und mit Jean Gabin in "Monsieur". 1965 verkörpert sie die lesbische Äbtissin in "Suzanne Simonin, la Religieuse de Diderot" ("Die Nonne") von Jacques Rivette, der zum "Skandalfilm" wird und ein künstlerischer Glanzpunkt in Pulvers Karriere ist.

Neben der Kinoarbeit spielt sie in den folgenden Jahren weiterhin Theater, hat Rollen in Fernsehserien und –spielen und zahlreiche Gastauftritte in Shows und Unterhaltungssendungen wie "Dalli Dalli" oder "Die Montagsmaler". Bei einem sehr jungen Publikum wird sie durch die "Sesamstraße" beliebt: 1978 bis 1985 moderiert sie die Vorschul-Serie gemeinsam mit Henning Venske und Manfred Krug. Ab den 80er Jahren werden ihre Auftritte seltener, obwohl sie 1988 noch einmal eine Hauptrolle in der TV-Serie "Mit Leib und Seele" übernimmt. Ihrer Bekannt- und Beliebtheit tut ihr langsamer Rückzug jedoch keinen Abbruch.

Privat ist ihr Leben zeitweise von tragischen Ereignissen überschattet. 1989 stirbt ihre Tochter Melisande im Alter von 21 Jahren; 1992 ihr Ehemann Helmut Schmid. Auch über diese Ereignisse schreibt sie in mehreren autobiographischen Büchern, darunter "...wenn man trotzdem lacht. Tagebuch meines Lebens" (1993).

Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die Liselotte Pulver im Laufe ihrer Karriere erhalten hat, zählen neben mehreren Bambis auch eine Golden-Globe-Nominierung für "A Global Affair", der Bundesfilmpreis - Filmband in Gold für langjähriges und hervorragendes Wirken im deutschen Film (1980) und das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Liselotte Pulver lebt in Perroy am Genfersee und in Bern.

FILMOGRAFIE

1995/1996
  • Darsteller
1982
  • Darsteller
1977/1978
  • Darsteller
1978
  • Darsteller
1973
  • Darsteller
1971/1972
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1971
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1969
  • Darsteller
1966
  • Darsteller
1964/1965
  • Darsteller
1964
  • Darsteller
1962
  • Darsteller
1961
  • Darsteller
1960
  • Darsteller
1960
  • Darsteller
  • Gesang
1960
  • Darsteller
  • Gesang
1959
  • Darsteller
1959
  • Darsteller
1958
  • Darsteller
1956/1957
  • Darsteller
1955
  • Darsteller
1955
  • Darsteller
1954
  • Darsteller
1954
  • Darsteller
1954
  • Darsteller
1952/1953
  • Darsteller
1953
  • Darsteller
1953
  • Darsteller
1952
  • Darsteller
1952
  • Darsteller
1951
  • Darsteller
1950
  • Darsteller
1949
  • Darsteller