Storyboards von Hitchcock bis Spielberg im Museum für Film und Fernsehen, Berlin



Von 11. August bis 27. November 2011 zeigt das Museum für Film und Fernsehen in Berlin die Ausstellung "Zwischen Film und Kunst. Storyboards von Hitchcock bis Spielberg".


Erstmals präsentiert das Museum in Kooperation mit der Kunsthalle Emden einem breiten Publikum Storyboards zu filmischen Werken der letzten 80 Jahre. Das Spektrum reicht von zarten, monochromen Arbeiten in Grafit und Tusche bis hin zu farbgewaltigen Ausführungen in Bunt- oder Filzstift, Kreide und Aquarell. Das Storyboard dient der Visualisierung filmischer Bewegungen, lange vor dem eigentlichen Drehbeginn. Wie in einem Comicstrip können sowohl die Abläufe vor der Kamera als auch die Kamerafahrten selbst skizziert werden. Das Storyboard ermöglicht einerseits einen Einblick in die künstlerische Konzeption eines Films, anderseits entfaltet es einen eigenständigen ästhetischen Reiz. Als Kunstform steht das Storyboard zwar der klassischen Handzeichnung mit ihrer jahrhundertealten Tradition nahe, blieb aber im musealen Kontext bislang nahezu unentdeckt. Den Ausstellungskuratoren sind Leihgaben von Storyboards zu rund 20 stilbildenden Filmen wie "Gone With the Wind" (Victor Fleming, 1939), "The Birds" (Alfred Hitchcock, 1963), "Taxi Driver" (Martin Scorsese, 1976), "Apocalypse Now" (Francis Ford Coppola, 1979) oder "A.I. – Artificial Intelligence" (Steven Spielberg, 2001) aus bedeutenden internationalen Filmstudios und Filmarchiven gelungen. Ein Großteil der Exponate wird erstmals öffentlich ausgestellt.

Den Zeichnungen stehen die Originalfilmsequenzen und assoziativ ausgewählte Exponate internationaler Künstler gegenüber – etwa von Tony Oursler, Henri Michaux, Georg Baselitz oder Lucio Fontana. In der Konfrontation mit bildender Kunst wird deutlich, wie sehr sich die Bildsprachen von Kunst und Film inspirieren und beeinflussen.

Die Berliner Ausstellung stellt darüber hinaus Storyboards zu deutschen Filmproduktionen vor. Die Beispiele, die in einem "Werkstattbereich" präsentiert werden, reichen vom frühesten "Papierfilm" der 1930er Jahre über "optische Drehbücher" für Defa-Produktionen bis zu Storyboards zu aktuellen Filmen von Wim Wenders, Chris Kraus oder Tom Tykwer.

Mit seinen hochkarätigen Leihgaben aus dem Bereich Film und Kunst, die auf zwei Etagen präsentiert werden, ist dies die bislang umfangreichste Sonderausstellung des Hauses.

Die Ausstellung wird durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert. Der Katalog mit 198 Seiten und ca. 150 Abbildungen kostet 25,00 Euro.

Wichtiger Hinweis für Familien: In der Ausstellung sind Ausschnitte aus Filmen zu sehen, die gemäß FSK für Kinder unter 16 Jahren nicht geeignet sind.

Quelle:
www.deutsche-kinemathek.de