Startschuss für das 27. Filmfest München

Am morgigen Freitag, 26. Juni, beginnt das 27. Münchner Filmfest, das bis 4. Juli rund 200 Filme aus 30 Ländern zeigt, darunter zahlreiche Deutschland-Premieren sowie mehrere Weltpremieren. Es werden Preise mit einer Dotierung von insgesamt 150.000 verliehen.

Das Festivalprogramm wird wie gewohnt in verschiedenen Reihen dargeboten. Neben dem "Internationalen Programm" werden "Neue Deutsche Kinofilme" und "Deutsche Fernsehfilme" gezeigt. "American Independents", "Focus Fernost", "Nouveau Cinéma Français" und "Visiones Latinas" widmen sich dem landesspezifischen Kino. Erstmals im Mittelpunkt stehen dabei 2009 aufsehenerregende Filme aus Chile. Die Retrospektive ist dem britischen Regisseur Stephen Frears gewidmet, der auch persönlich nach München kommt, um seine Filme, darunter sein neuestes Werk "Chéri" mit Michelle Pfeiffer, zu präsentieren. Die "Open Air"-Reihe steht dieses Jahr unter dem Motto "Lustvolle Zerstörung".

Neben Entdeckungen junger Talente aus aller Welt, etwa dem Debütfilm "Moon" von David-Bowie-Sohn Duncan Jones, werden die neuen Werke renommierter Regisseure gezeigt, darunter Terry Gilliams "The Imaginarium of Doctor Parnassus" - das letzte Werk des 2008 verstorbenen Heath Ledger -, Michael Manns "Public Enemies", Kathryn Bigelows "The Hurt Locker", Pedro Almodóvars "Los abrazos rotos", Oliver Hirschbiegels "Five Minutes of Heaven" und Andreas Dresens "Whisky mit Wodka", der auf dem Filmfest München seine Weltpremiere feiert.

Die Stummfilm-Tradition wird 2009 mit einem Marlene-Dietrich-Film fortgeführt. In "Die Frau, nach der man sich sehnt" (1929) von Kurt Bernhardt brillierte Marlene Dietrich neben Fritz Kortner erstmals in der Rolle der femme fatale.

Das "Kinderfilmfest" des Filmfest München zeigt in diesem Jahr acht Lang- und neun Kurzfilme, darunter die Weltpremiere des Zeichentrickfilms "Mullewapp – Das große Kinoabenteuer der Freunde" nach den Kinderbuch-Klassikern von Helme Heine.

Zahlreiche Preisverleihungen und Sonderveranstaltungen begleiten das Filmgeschehen. So wird der in München geborene Filmemacher Michael Haneke mit dem CineMeritAward 2009 geehrt. Aus diesem Anlass werden auch sechs Filme von Haneke aus den letzten Jahren gezeigt: der Cannes-Gewinnerfilm 2009 "Das weiße Band" sowie "Funny Games U.S.", "Caché", "Code inconnu", "Wolfzeit" und "Die Klavierspielerin". Der Regisseur Hans-Christian Schmid wird unterdessen für den Film "Sturm" über Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien mit dem Bernhard-Wicki-Filmpreis "Die Brücke" geehrt.

Verliehen wird auch der Förderpreis Deutscher Film. Die Jury besteht in diesem Jahr aus Caroline Link, Maximilian Brückner und Uli Aselmann.

Mehrere neue deutsche Produktionen setzen sich in diesem Jahr mit der 68er-Generation auseinander, so analysiert der Dokumentarfilm "Die Anwälte" die Karrieren der ehemaligen APO-Anwälte Otto Schily, Horst Mahler und Hans-Christian Ströbele. Der Spielfilm "Es kommt der Tag" von Susanne Schneider zeigt Iris Berben als untergetauchte Ex-Terroristin, während sich Stefan Krohmers Fernsehfilm "Dutschke" dem Leben des charismatischen Studentenführers widmet.

Erstmals gibt es in diesem Jahr auch einen Filmfest-Blog. Unter der Adresse blog.filmfest-muenchen.de können sich Besucher über Filme und Events austauschen.

Weitere Informationen: www.filmfest-muenchen.de