Michael Verhoeven zu Gast im Deutschen Filmmuseum

Am Dienstag, 17. November, ist Michael Verhoeven im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt zu Gast und präsentiert seinen 1990 entstandenen Film "Schlaraffenland" über die deutsche Wiedervereinigung.

Vor dem Film spricht Urs Spörri (Deutsches Filminstitut) mit Michael Verhoeven.

In seiner Programmschiene "Klassiker & Raritäten" zeigt das Deutsche Filmmuseum derzeit anlässlich des 50jährigen Bestehens der Produktionsfirma Sentana Film eine kleine Reihe mit Werken von Michael Verhoeven. "Das schreckliche Mädchen" und "Semmelweis Ignaz – Arzt der Frauen" wurden bereits gezeigt. Nach "Schlaraffenland" läuft am Dienstag, 24. November, noch der Dokumentarfilm "Menschliches Versagen".

Als junger Arzt, aufstrebender Schauspieler und Regisseur meldete Michael Verhoeven am 12. Juli 1965 die Sentana Film als Gewerbe an. Es war der Beginn einer inzwischen 50-jährigen Erfolgsgeschichte in Kino und Fernsehen, gekrönt von vielerlei Preisen bis hin zum Bundesverdienstkreuz. An Verhoevens Seite war von Beginn an seine Ehefrau Senta Berger, die auch in zahlreichen Produktionen der Sentana mitwirkte.

Dienstag, 17. November, 20:30 Uhr
Filmbeginn: ca. 21:15 Uhr

"Schlaraffenland"
Deutschland 1990. R: Michael Verhoeven
D: Cornelia Lippert, Johannes Terne, Sissi Perlinger. 102 Min. DigiBeta
Unmittelbar nach der Wende gedreht, war "Schlaraffenland" der erste Film zum Mauerfall und zur Wiedervereinigung. Dabei wendet sich der Spielfilm sehr direkt und kritisch den Schattenseiten der ersten Goldgräberstimmung zu. Die DDR-Bürger Karin und Jürgen scheitern bei ihrer Flucht über die Prager Botschaft, können jedoch kurz danach mit offizieller Genehmigung nach München übersiedeln. Der Überfluss auf dem Viktualienmarkt verschlägt ihnen den Atem. Über einen Unterhändler nehmen sie einen Kredit für den Einstieg in eine marode Firma auf und ruinieren damit beinahe sich und ihre Ehe. Michael Verhoeven sagt über "Schlaraffenland": "Ich glaube, es war mein bester Film."

Dienstag, 24. November, 18 Uhr
"Menschliches Versagen"
Deutschland 2008. R: Michael Verhoeven. Dokumentarfilm. 91 Min. DigiBeta
Es war einer der größten Raubzüge des 20. Jahrhunderts: Die sogenannte "Arisierung" war eine flächendeckende Enteignung jüdischer Bürger in Nazi-Deutschland. Dabei waren es in der Regel weder die Gestapo noch die SS, sondern deutsche Finanzbeamte, die in jüdische Häuser einbrachen und den gesamten Besitz beschlagnahmten. Größere Wertgegenstände gingen an die Behörden, alles andere wurde unter den Nachbarn versteigert. Michael Verhoeven geht in seinem vielfach ausgezeichneten Dokumentarfilm "Menschliches Versagen" der Frage nach, inwiefern die deutsche Zivilbevölkerung zum Profiteur dieses systematischen Raubs wurde.

Quelle: www.deutsches-filmmuseum.de