Kulturstaatsminister Bernd Neumann vergibt Produktionsförderungen für Kurzfilme

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat 17 Kurzfilmvorhaben mit einem Gesamtbetrag von über 240.000 Euro gefördert.

Im Einzelnen handelt es sich um folgende Projekte:

"Kreis mit vier Ecken"
Hersteller: Katarina Stankovic, Berlin
Regie und Drehbuch: Katarina Stankovic
Fördersumme: 15.000 Euro
Inspiriert durch wahre Begebenheiten, die sich 2009 in Serbien zugetragen haben, begleitet der Film einen jungen deutschen Fotografen, der seinen ersten Kurzbesuch in Belgrad mit dem Leben bezahlt. Der Film stellt die Fähigkeiten einer bestimmten Gruppe von Leuten in Frage, spiegelt historische Prozesse wider und hilft dabei natürliche menschliche Beweggründe für alle Situationen, in die wir hinein geraten können, zu verstehen. (Drama/ Experimentalfilm)

"Pflegestufe 2"
Hersteller: Monoloco Films GbR, Berlin
Regie: Julia Peters
Drehbuch: Julia Peters und Sieglinde Zimmermann
Fördersumme: 13.550 Euro
Ruth, die mit der Pflege ihrer an Demenz erkrankten Mutter Hilde überfordert und außerdem auch finanziell ruiniert ist, beantragt für diese die Pflegestufe 2 beim medizinischen Dienst. Bei dem Besuch zur Feststellung von Hildes Gesundheitszustand geht alles schief, und Ruth rastet aus. (Drama)

"Nikozi 2008"
Hersteller: Allanimatia GbR, München
Regie und Drehbuch: Alla Churikova
Fördersumme: 15.000 Euro
Georgien, August 2008. Das Kloster Nikozi an der Grenze zu Südossetien. In halbabstrakten Bildern reflektiert die Sandanimation die Grausamkeit des fünftägigen Krieges, ohne Kriegshandlungen direkt zu zeigen und nach Schuldigen zu suchen. (Antikriegs- Experimentalfilm / Sandanimation)

"Kursmeldungen"
Hersteller: Rainer Komers Film, Mülheim a.d. Ruhr
Regie und Drehbuch: Rainer Komers
Fördersumme: 15.000 Euro
Kursmeldungen ist ein essayistischer Streifzug durch eine von Bodenständigkeit und Weltoffenheit geprägte Küstenlandschaft und deren Widerhall auf eine von antagonistischen Tempi bewegte Welt. (Dokumentarfilm)

"Silbersau"
Hersteller: Moritz Krämer
Regie: Moritz Krämer
Drehbuch: Moritz Krämer, Ines Berwing
Fördersumme: 15.000 Euro
Die zwanzigjährige Hanna hat das Sorgerecht für ihr Kind verloren und ist auf Bewährung. Um ihre Tochter und ihren Ex- Freund Lukas zurück zu bekommen, arbeitet sie auf dem Hof des starrköpfigen Bauern Uwe im Schwarzwald. Erst diese Freundschaft verhindert, dass Hanna erneut einen großen Fehler begeht (Drama)

"Heimat – Eine Reise zu deutschen Taliban"
Hersteller: Martin Gerner Film, Köln
Regie und Drehbuch: Martin Gerner
Fördersumme: 15.000 Euro
Unterwegs mit einem Künstler aus München und einem Afghanen, die sich als „Bavarian Taliban“ inszenieren: In Lederhose, mit Turban und Kalaschnikow stellt das Duo unser Afghanistanbild und unsere Idee von Heimat auf den Kopf. Heldenmythen werden hinterfragt. Ein neuer Blick auf Krieg, Migration und Toleranz. (Dokumentarfilm)

"Die Hausbaumaschine"
Hersteller: Amir Yatziv, Berlin
Regie und Drehbuch: Amir Yatziv
Fördersumme: 13.500 Euro
Auf der Grundlage des originalen Buches von Ernst Neufert erfolgt eine heutige Adaption der historischen Hausbaumaschine. Ein heutiger, junger und durchtriebener Architekt wird die Maschine in einer einzigen Szene vorstellen, die aus einer Mischung aus 3D- Animation und Video besteht. (Experimentalfilm)

"Cut both ways"
Hersteller: Vanessa Nica Müller
Regie und Drehbuch: Vanessa Nica Müller
Fördersumme: 15.000 Euro
"Cut both ways" nimmt als Ausgangspunkt den amerikanischen Spielfilm "The World, the Flesh and the devil" – ein postapokalyptisches Szenario, innerhalb dessen ein Rassenkonflikt ausgelotet wird. Es ist eine filmische Neuschreibung und zeitlich aktualisierte Perspektive auf das Thema. (Essayfilm)

"Deutschlandlied"
Hersteller: Zusammen Filmproduktion GbR, Berlin
Regie und Drehbuch: Wolfgang Reinke
Fördersumme: 15.000 Euro
Vier Orte in Deutschland, vier Einbürgerungszeremonien. Neue deutsche Staatsbürger und Migranten ohne Chance, je den deutschen Pass zu erhalten, erzählen von ihrer Lebensrealität. Was bedeutet es, "Deutscher" zu sein? Brauchen wir in einer globalen Welt überhaupt noch nationale Identifikation? (dokumentarisches Essay)

"Mir fehlt nichts"
Hersteller: Petra Lottje GbR, Berlin
Regie und Drehbuch: Petra Lottje
Fördersumme: 15.000 Euro
Es handelt sich hierbei um eine Kurzfilmcollage über eine deutsche Familie, der es nicht gelingt, ihre Defizite zu reflektieren, die ihren Auslöser im Zweiten Weltkrieg hatten. (Animationsfilm)

"Warum!"
Hersteller: Lukas Thiele Filmproduktion, Kassel
Regie und Drehbuch: Stefan Vogt
Fördersumme: 4.000 Euro
"Warum!" Ist ein lustiger, animierter Episodenfilm um einen verschrobenen Wissenschaftler. Jede Episode wechselt dabei ihren wissenschaftlichen Blickpunkt und erklärt die scheinbar banalen Fragestellungen auf eine lustige aber tiefgründige Art. (Animationsserie)

"Lupa – Die Wölfin"
Hersteller: Aurelia Mihai Filmproduktion, Hamburg
Regie und Drehbuch: Aurelia Mihai
Fördersumme: 15.000 Euro
Repräsentations- und Rezeptionsstrukturen werden auf reale historische Fakten untersucht. Ein investigativer Film, der ein antikes Kunstwerk und seinen Weg durch die Geschichte zum Anlass nimmt, um die Aufladung mit ideologischer Bedeutung bis in die heutige Zeit sichtbar zu machen (Experimenteller Dokumentarfilm)

"Scheinkraft"
Hersteller: Works Cited GbR, Berlin
Regie und Drehbuch: Philip Widmann
Fördersumme: 15.000 Euro
"Scheinkraft" erkundet physikalische und andere Kräfte, die auf einen Mann einwirken, der am Ende eines langen Seils über den Köpfen von hunderten von Zuschauern durch die Luft rotiert. (Experimenteller Dokumentarfilm)

"Maskierte Affen"
Hersteller: OJOBOCA GbR, Berlin
Regie und Drehbuch: Anja Dornieden, Juan David Gonzalez Monroy
Fördersumme: 15.000 Euro
Das Dokumentarfilmprojekt beschäftigt sich mit dem Phänomen der kostümierten Affendarsteller in Jarkarta, Indonesien. Das Ziel des Films ist es, die Welt der Affen und ihrer Besitzer zu erkunden sowie den sozio-kulturellen Kontext zu verstehen, der zu dieser Art von Praxis geführt hat. (Experimenteller Dokumentarfilm)

"Nagellack"
Hersteller: Clara Bausch GbR, Berlin
Regie und Drehbuch: Clara Bausch
Fördersumme: 15.000 Euro
Der Kurzfilm beschäftigt sich mit postindustriellen Arbeitsformen an der deutsch-polnischen Grenze. Er spielt auf dem Gelände einer von den Deutschen gebauten, heute verfallenen Papierfabrik in Polen. Seit 20 Jahren vermietet eine deutsche Firma auf diesem Gelände Marktstände an polnische Kleinhändler. (Experimentalfilm)
 
"Fische"
Hersteller: Nivre Film & Studio GmbH, Weimar
Regie: Sarah Schreier
Drehbuch: Sandra Gugic
Fördersumme: 15.000 Euro
Ein 16-jähriges Mädchen ist auf der Suche nach Nähe und Geborgenheit und zeigt damit die Grauzonen zwischen unseren gesellschaftlichen Normen auf. (Spielfilm)

"Bub"
Hersteller: studioNICE GbR, Berlin
Regie und Drehbuch: Moritz Mayerhofer
Fördersumme: 15.000 Euro
Nach dem Tod seines älteren Bruders versucht ein Bub vergeblich dessen Platz in der Familie einzunehmen. Doch die Trauer um den toten Bruder entfremdet die Familie und führt sie ins nächste Unglück. (animiertes Familiendrama)

Quelle: www.bundesregierung.de