Heiner-Carow-Preis 2015 für "B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin"

Die DEFA-Stiftung hat am heutigen 12. Februar 2015 im Rahmen der Berlinale den Heiner-Carow-Preis 2015 an Jörg A. Hoppe, Klaus Maeck und Heiko Lange für ihren Film "B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin" verliehen. Die Auszeichnung ist mit 5.000,- Euro dotiert.

Die Jury begründete ihre Entscheidung folgendermaßen:
"West-Berlin in den 80er Jahren: Zwischen einstürzenden Neu- und Altbauten entwickelt sich eine neue kreative Kunst- und Musikszene. Die Stadt fungiert als Schmelztiegel verschiedener Kulturen, schräger Lebensformen und neuer Ideen und Einstellungen. In umfassendem Archivmaterial, Ton- und Bilddokumenten folgt der Zuschauer dem britischen Musiker Mark Reeder in die Zeit, begleitet von dessen intelligenten und humorvollen Kommentaren – respektvoll und offenen gegenüber der Kreativität der Protagonisten. Reeder zeigt die Stadt als Symbol eines gemeinsamen Generationsgefühls, nicht nur der Berliner oder Deutschen, sondern über die Grenzen hinaus. In Rhythmus und Montage greift der Film dieses Gefühl auf, spielt mit den Ebenen der Realität und Fiktion. Ein brillantes und sensibles Zeitdokument West-Berlins zwischen freudigem Wiedersehen und einer Einladung zum Kennenlernen."

Der Heiner-Carow-Preis wurde 2015 zum dritten Mal verliehen. Über die Vergabe entschied die dreiköpfige Jury, bestehend aus Matthias Freihof (Schauspieler), Andriy Khalpakhchi (Direktor des Molodist-Filmfestivals in der Ukraine) und Konstanze Schiller (DEFA-Stiftung). In der Auswahl waren deutsche Spiel-, Dokumentar- oder Essayfilme aus der Sektion Panorama.

Mit dem Preis erinnert die DEFA-Stiftung an den Regisseur Heiner Carow (1929-1997), der in den Babelsberger DEFA-Studios unter anderem Filme wie "Sie nannten ihn Amigo" (1959), "Die Russen kommen" (1968), "Die Legende von Paul und Paula" (1973), "Ikarus" (1976), "Bis daß der Tod euch scheidet" (1979) und "Coming out" (1989) inszenierte. Für "Coming out" erhielt er im Februar 1990 den Silbernen Bären im Berlinale-Wettbewerb. Der Film wurde im Anschluss an die Preisverleihung im Kino International gezeigt.

Quelle: www.defa-stiftung.de