Grundsteinlegung für den "Boulevard der Stars" in Berlin

In Anwesenheit von Berlins Oberbürgermeister Klaus Wowereit und Berlinale-Direktor Dieter Kosslick wird am 12. Februar 2010 um 17 Uhr in Berlin der erste Stern auf dem neuen "Boulevard der Stars" enthüllt. Er ist Marlene Dietrich gewidmet.

Bis zum Sommer 2010 entsteht auf der Potsdamer Straße in Berlin der Boulevard der Stars. In der Tradition des "Walk of Fame" in Hollywood sollen dort die Frauen und Männer geehrt werden, die die deutsche Film- und Fernsehgeschichte geprägt und das Publikum verzaubert haben.

Beginnend am Potsdamer Platz besteht der Boulevard aus einem wetterbeständigen roten Teppich auf dem Mittelstreifen, der teilweise bis auf die Gehwege "ausgerollt" ist. In den Boden sind Messingsterne mit den Namen, Lebensdaten und Autogrammen herausragender deutschsprachiger Filmschaffender aus sämtlichen Berufssparten eingelassen.

Die Bandbreite der Stars, die ihren Platz auf dem Boulevard finden, reicht von Hans Albers und Helmut Käutner bis Fatih Akin, Sebastian Koch und Rainer Werner Fassbinder.

Am Potsdamer Platz, an der Ben-Gurion-Straße und schräg vor dem Filmhaus ist der Teppich zu Informationsflächen "umgeschlagen“. Auf einer Übersichtskarte sind dort die Sterne verortet und der Besucher erhält Hinweise zu den interaktiven Elementen des Boulevards.

Zudem werden auf dem roten Teppich abstrahierte Kameras aus Messing platziert. Sie "erwecken die Stars zum Leben": Basierend auf dem im 19. Jahrhundert von John Pepper erfundenen Bühnentrick wird mit Hilfe eines verspiegelten Glases ein Bild geisterhaft ins Blickfeld des Betrachters projiziert. Schaut man durch das Okular der Kamera, so sieht man die Stars über dem Stern, der sie repräsentiert, schweben.

Die Idee für den Boulevard geht auf Überlegungen im Förderkreis des Museums für Film und Fernsehen zurück. Als ein Zentrum der Film- und Fernsehentwicklung in Deutschland, so der Gedanke, steht Berlin neben den herausragenden Leistungen deutscher Filmschaffender auch für die Brüche in der deutschen Filmgeschichte, für Exil und Flucht und die Vereinnahmung von Film und Fernsehen für Hetze und Propaganda. Wo also, wenn nicht im Zentrum Berlins sollte der Ort sein, die Besten zu würdigen und an deren Lebenswerke, Lebenswege und Lebensbrüche zu erinnern.

 

Mit dem Berliner Senat als Partner wird in den kommenden Monaten bis zum Sommer 2010 die vollständige Realisierung des Boulevards in Angriff genommen. Der gestalterische Entwurf, nach einer Ausschreibung einstimmig ausgewählt, stammt vom Graft Architekturbüro und der Agentur Art+Com.

Zur Gründungs-Gesellschafterin der gemeinnützigen GmbH "Boulevard der Stars" wurde Georgia Tornow gewählt. Zur Gruppe der Gesellschafter gehören unter anderem der Drehbuchautor und Filmproduzent Prof. Dr. Fred Breinersdorfer, der Filmhistoriker Gero Gandert und der Filmemacher Hans W. Geissendörfer.

Weitere Infos unter

www.boulevard-der-stars-berlin.de