Filmreihe zum 80. Todestag von Friedrich Wilhelm Murnau



Zum 80. Todestag würdigt die Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ihren Namensgeber mit einer Hommage. Das nach ihm benannte Murnau-Filmtheater (Deutsches Filmhaus) zeigt im März drei Filme.


An Friedrich Wilhelm Murnaus Todestag (Freitag, 11. März, 20 Uhr) wird das Gesellschaftsdrama "Der letzte Mann" (DE 1924) gezeigt, das Murnau den Weg nach Hollywood ebnete. Am Freitag, 18. März (20 Uhr), auf den Tag genau 80 Jahre nach der Premiere, ist die Südseeballade "Tabu" (USA 1931) zu sehen, deren Uraufführung in New York er nicht mehr erlebte. Murnau schuf Meisterwerke in unterschiedlichen Genres, dass er auch die Komödie beherrschte, zeigt die Molière-Adaption "Tartüff" (DE 1925), die am Freitag, 25. März (20 Uhr) läuft.

Bereits zu Lebzeiten schrieb der 1888 in Bielefeld unter dem Namen Friedrich Wilhelm Plumpe geborene Regisseur mit zeitlosen Meisterwerken Filmgeschichte. Er prägte das Weimarer Kino und arbeitete in Hollywood, seine psychologische Bildführung und die damals revolutionäre Kamera- und Montagearbeit setzten Maßstäbe der Stummfilmära. Innerhalb weniger Jahre avancierte er nach seinem Debüt "Der Knabe in Blau" (1919) mit Filmen wie "Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens" (1922), "Der letzte Mann" (1924) oder "Faust – Eine deutsche Volkssage" (1926) zu den führenden Künstlern des jungen Mediums.


Als "German genius" empfing man ihn 1926 in Hollywood und Studiochef William Fox gab Murnau für die erste amerikanische Produktion "Sunrise – A Song of Two Humans" alle künstlerischen Freiheiten. Bei der ersten Oscar-Verleihung zählte das romantische Melodram zu den erfolgreichsten Filmen, kommerziell blieb es hinter den Erwartungen zurück. So verschlechterten sich Murnaus Arbeitsbedingungen in Hollywood.

"Tabu" sollte zum tragischen Wendepunkt werden: Von der Traumfabrik enttäuscht, produzierte Murnau ab 1929 den kostspieligen Film auf eigene Kosten. Gedreht wurde mit Laien an Originalschauplätzen auf den Südsee-Inseln Bora Bora und Tahiti. Bei der stilbildenden Mischung aus Dokumentation und Melodram arbeitete Murnau zunächst mit dem legendären Dokumentarfilm-Pionier Robert Flaherty zusammen, den Film stellte er schließlich alleine fertig.

Murnau, der zuvor seinen Vertrag mit der Fox aufgelöst hatte, begeisterte mit "Tabu" die Paramount, die den Vertrieb des Films übernahm und Murnau einen Zehnjahresvertrag anbot. Zu neuen Filmprojekten sollte es nicht mehr kommen: Auf dem Weg zur Premiere von "Tabu" verunglückte der Regisseur bei einem Autounfall und starb am 11. März 1931 im Alter von 42 Jahren. Mit dem Untertitel "A Story of the South Seas" wurde "Tabu" am 18. März 1931 in New York uraufgeführt, in Deutschland kam er im August 1931 in die Kinos.

Quelle:
www.murnau-stiftung.de