Auszeichnungen für deutsche Produktionen in Cannes



Am gestrigen Sonntag sind die 61. Internationalen Filmfestspiele Cannes zu Ende gegangen. Mit "Entre les Murs" konnte zum ersten Mal seit 21. Jahren wieder ein französischer Film die Goldene Palme in Empfang nehmen. Catherine Deneuve und Clint Eastwood wurden für ihr Lebenswerk geehrt. Und auch einige deutsche Produktionen und Koproduktionen wurden ausgezeichnet.



Der schönste Ehrenpreis ging sicher an Andreas Dresens "Wolke 9". Der in der Sektion "Un Certain Regard" gezeigte Film erhielt den Jurypreis "Coup de Coeur". Die Jury unter dem Vorsitz von Fatih Akin vergab den "Sympathiepreis" an einen Film, der bereits zuvor für Aufsehen und Beifall bei Publikum und Kritik gesorgt hatte.

"Wolke 9" erzählt eine leidenschaftliche und dabei durchaus auch körperliche Liebes- und Eifersuchtsgeschichte zwischen drei alten Menschen in Berlin. Im Mittelpunkt steht die fast 70-jährige Änderungsschneiderin Inge, die sich im hohen Alter noch einmal frisch und völlig irrational verliebt und für ihren Geliebten Karl auch bereit ist, 30 Jahre Ehe und die Aussicht auf einen friedlichen Lebensabend mit ihrem Mann Werner aufs Spiel zu setzen.

Den Hauptpreis als bester Film in der Sektion "Un Certain Regard" gewann die deutsch-internationale Koproduktion "Tulpan" (DE/CH/RU/KZ/PL) von Sergey Dvortsevoy. Die humorvolle Erzählung handelt von einem jungen Kasachen, der heiraten muss, bevor er Schäfer werden darf – doch die einzige Braut, die in der kasachischen Steppe zur Auswahl steht, findet seine Ohren zu groß.

Im offiziellen Wettbewerb konnte sich Wim Wenders neues Werk "Palermo Shooting", die Sinnsuche eines Düsseldorfer Modefotografen in den Straßen von Palermo, nicht durchsetzen. Dafür wurde der von der deutschen Mogador Film und Gemini Film koproduzierte Beitrag "Le Silence de Lorna" (BE/FR/IT/DE) für das beste Drehbuch ausgezeichnet. Fatih Akin, im letzten Jahr selbst für "Auf der anderen Seite" geehrt, übergab den Preis an die Preisträger Jean-Pierre und Luc Dardenne.

Zwei weitere deutsch-internationale Koproduktionen wurden im Rahmen der 47. Semaine de la Critique prämiert. "Snow" von Aida Begic (BA/DE/FR) bekam den "Grand Prix", "La Sangre Brota" von Pablo Fendrik (AR/DE/FR) wurde mit dem "Prix OFAJ/TV5Monde de la (Toute Jeune) Critique" in derselben Sektion ausgezeichnet.

Quelle:
German Films