Aufführung des restaurierten Pola-Negri-Films "Mania" in Berlin



Musikalisch begleitet wird die Vorführung vom Leopoldinum Kammerorchester Wrocław unter der Leitung von Jerzy Maksymiuk.

Der jahrelang verschollene Film "Mania" mit Pola Negri in der Hauptrolle wurde von der Filmoteka Narodowa (Nationale Filmothek) aus Warschau wieder aufgefunden und aufwändig digital restauriert. Der im Jahr 1918 gedrehte Stummfilm gilt mit der lebhaften Dramaturgie, herausragenden schauspielerischen Leistungen und einer für die damalige Zeit überaus fortschrittlichen Kameraführung als bedeutendes Monument der frühen Filmgeschichte. Die ungewöhnliche Szenografie entwarf Paul Leni, der später als Regisseur expressionistischer Filme bekannt werden sollte, Regie führte der Ungar Eugen Illés, die Hauptrolle übernahm die polnische Schauspielerin Pola Negri. Bevor sie ihre Filmkarriere in Hollywood erfolgreich fortsetzen konnte, spielte sie nach "Mania" in mehreren Ernst-Lubitsch-Filmen und war u. a. in "Madame Dubarry" (1919) und der Filminszenierung von "Sumurun" (1920) zu sehen.

Der Film erzählt die Geschichte der großen Liebe der Zigarettenfabrikarbeiterin Mania zum talentierten Komponisten Hans - einer Liebe, die ihrer Faszination für Musik entspringt, einer Liebe, die so stark ist, dass das Mädchen zu größten Opfern fähig ist. Die Schönheit und der bezaubernde Tanz von Mania entflammen die Leidenschaft des Kunstmäzens Morelli, der Mania zu seiner Mätresse machen möchte. Dafür verspricht er, die neue Oper von Hans aufzuführen. Angesichts dieser schwierigen Wahl entscheidet Mania, ihrem Geliebten bei der Realisierung seines künstlerischen Traums zu helfen - was im Endeffekt zum tragischen Finale führt.

Auf den Tag genau 93 Jahre nach seiner Uraufführung wird der Film nun in Berlin zu sehen sein, zuvor wurde er in Warschau, Paris, Madrid, London und Kiew aufgeführt. Die Filmaufführung wird vom Leopoldinum Kammerorchester aus Wrocław unter der Leitung von Jerzy Maksymiuk begleitet, der eigens eine neue Komposition der Filmmusik erarbeitet hat. Die Wiederaufführung des Films "Mania – Die Geschichte einer Zigarettenarbeiterin" ist ein Projekt der Filmoteka Narodowa im Rahmen der polnischen EU-Ratspräsidentschaft.

Veranstalter: Filmoteka Narodowa in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen. Finanziert aus Mitteln des Ministeriums für Kultur und Nationalerbe der Republik Polen, mit freundlicher Unterstützung der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz und des Polnischen Instituts Berlin.

Quelle: www.deutsche-kinemathek.de