Akin und Grisebach im Hauptprogramm von Cannes

Zum zweiten Mal in Folge hat es ein(e) deutsche(r) RegisseurIn in den Wettbewerb des Festival de Cannes geschafft: Fatih Akins "Aus dem Nichts" (DE/FR, bombero international, Warner Bros. Film Productions Germany, corazón international) geht bei der 70. Ausgabe (17. – 28. Mai 2017) ins Rennen um die Palme d’Or.

Der dritte Langfilm der deutschen Regisseurin Valeska Grisebach "Western" (DE/BG/AT, Komplizen Film) feiert seine Weltpremiere in der Sektion Un Certain Regard. Weitere fünf deutsche Koproduktionen sind in beiden Sektionen programmiert. Dies gab das Festival heute in einer Pressekonferenz bekannt.

Neben "Aus dem Nichts" sind im Cannes Wettbewerb die deutschen Koproduktionen "A Gentle Creature" von Sergei Loznitsa (FR/DE/NL/RU/LT/LV/UA, LOOKS Film & TV Produktionen), "Happy End" von Michael Haneke (FR/DE/AT, X Filme Creative Pool) mit dem deutschen Schauspieler Franz Rogowski im Cast und "Jupiter's Moon" von Kornél Mundruczó (HU/DE/CH/SE, Match Factory Productions) programmiert. Weiterhin in Un Certain Regard gezeigt werden "Directions" von Stephan Komandarev (BG/DE/MK, Aktis Film Production) und "The Nature of Time" von Karim Moussaoui (FR/DZ/DE, NiKo Film).

Fatih Akin ist in Cannes kein Unbekannter: 2007 lief sein Spielfilm "Auf der anderen Seite" im Wettbewerb und gewann den Preis für das beste Drehbuch. Auch seine Dokumentarfilme "Müll im Garten Eden" (Special Screening 2012) und "Crossing the Bridge – The Sound of Istanbul" (Out of Competition 2005) wurden an der Croisette gezeigt. Weitere von Fatih Akins Erfolgen umfassen den Goldenen Bären der Berlinale 2004 für "Gegen die Wand", den Europäischen Filmpreis und den Deutschen Filmpreis für "Auf der anderen Seite" sowie den Spezialpreis der Jury bei den Filmfestspielen von Venedig für "Soul Kitchen" 2009.

Der deutsche Hollywood-Star Diane Kruger spielt die Hauptrolle neben Denis Moschitto, Numan Acar und Ulrich Tukur in "Aus dem Nichts" ("In the Fade"): Aus dem Nichts zerbricht Katjas Leben: Ihr Mann und ihr Sohn sterben bei einem Bombenanschlag. Die Polizei fasst zwei Verdächtige: Ein junges Neo-Nazi-Paar. Katja will Gerechtigkeit  – für sie gibt es keine Alternative.

"Western"-Regisseurin Valeska Grisebachs Abschlussfilm an der Wiener Filmakademie, "Mein Stern", gewann der Kritikerpreis beim Toronto International Film Festival sowie den Hauptpreis des Torino Film Festivals. Ihr zweiter Spielfilm "Sehnsucht" feierte 2006 im Wettbewerb der Berlinale Premiere und wurde auf internationalen Festivals vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Special Jury Award in Buenos Aires, dem Grand Prix Asturias auf dem Gijón International Film Festival und dem Special Jury Award auf dem Warsaw International Film Festival.

"Western" erzählt über eine Gruppe von deutschen Bauarbeitern, die sich auf den Weg auf eine Auslandsbaustelle in der bulgarischen Provinz macht. Das fremde Land weckt Abenteuergefühle bei den Männern. Gleichzeitig werden sie mit ihren Vorurteilen und ihrem Misstrauen konfrontiert. Für zwei der Männer wird ein nahe gelegenes Dorf zur Bühne für einen Konkurrenzkampf um die Anerkennung und die Gunst des Dorfes. Es ist der zweite Film einer deutschen Filmemacherin im Cannes-Programm – nach "Toni Erdmann" von Maren Ade im Wettbewerb 2016 - in Folge, bei dem Komplizen Film für die Produktion hauptverantwortlich zeichnet.

Weitere Filme im Hauptprogramm von Cannes werden in den nächsten Wochen bekanntgegeben. Die Filme im Programm der unabhängigen Sektionen Semaine de la Critique und Quinzaine des Réalisateurs werden am 24. und 25. April 2017 veröffentlicht.

Quelle: www.german-films.de