18. Frankfurter Kinowoche – Kino an ungewöhnlichen Orten

Gleich zwei Filme zum Gruseln an einem Abend und das auch noch in der Kläranlage – einer der sieben ungewöhnlichen Orte, den die 18. Frankfurter Kinowoche vom Freitag, 18., bis Freitag, 25. Juli, zum Kino macht.

In einer alten Gasmotorenhalle tauchen die Zuschauer am Dienstag, 22. Juli, ein in die skurril-makabre Welt von Jeunets "Die Stadt der verlorenen Kinder" (FR/DE/ES 1995). Anschließend wird im koreanischen Kultwerk "The Host" (KR 2006) eine Großstadt von einem grausig-bizarren Mutationsmonster aus der Kanalisation heimgesucht.

Frankfurt ist reich an "ungewöhnlichen Orten": Bereits mehr als 90 Spots in der Stadt hat die Veranstaltungsreihe des Deutschen Filmmuseums seit 1995 mit einer Leinwand und mobiler Kinotechnik in Filmtheater der außergewöhnlichen Art verwandelt. Kultstreifen und Arthouse Filme werden hier gelungen in Szene gesetzt. Auch das Programm der 18. Frankfurter Kinowoche zeigt die Metropole am Main in ihrer Vielfalt. Führungen sowie spezielle kulinarische und kulturelle Angebote stimmen das Publikum am jeweiligen Veranstaltungsabend auf das Filmerlebnis und die Location ein.

Doch so viele Orte und Ideen sie auch bieten mag, ein Projekt wie die Frankfurter Kinowoche ist nur mit den nötigen finanziellen Mitteln realisierbar. Diese kamen im Herbst vergangenen Jahres zu einem bedeutenden Teil über das Crowdfunding-Portal startnext.de zusammen, wie Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums, auf der Pressekonferenz am Montag noch einmal freudig betonte. Die Finanzierungsaktion war Teil von kulturMut, einer Initiative der Aventis Foundation. "Wir freuen uns, dass die Beiträge zahlreicher Supporter eine Summe von 7.000 Euro erbrachte." Mit einer zusätzlichen Finanzspritze der Aventis Foundation von 13.000 Euro konnte das Finanzierungsziel von 20.000 Euro erreicht und die Recherche nach ungewöhnlichen Orten für 2014 begonnen werden. "Vielen Dank an die Crowd und an Aventis", so Dillmann. Diese legte Wert darauf, herauszustellen, wie wichtig es der Kinowoche und dem Deutschen Filmmuseum ist, „immer auch jenseits des Stadtzentrums ungewöhnliche Orte zu erschließen“. So seien diesmal mit Sindlingen, Niederrad und Rödelheim viele Stadtteile außerhalb des Zentrums ins Programm eingebunden.

Familienbetriebe wie die Kelterei Possmann, wo das Publikum den kürzlich verstorbenen Heinz Schenk neben Hape Kerkeling in "Kein Pardon" (DE 1993) noch einmal in Bestform erleben kann, oder die Autoverwertung Manke, in deren Hinterhof "Vanishing Point" (USA/GB 1971), einer der einflussreichsten Road Movies der Filmgeschichte, gezeigt wird, gehören ebenso ins Programm, das Projektleiterin Johanna Ruhl vorstellte, wie öffentliche Orte: In diesem Jahr können Besucher auf der traditionsreichen Galopprennbahn in Niederrad die US-amerikanische Rennpferd-Legende "Seabiscuit" (USA 2003) anfeuern. Ruhl sagte, sie freue sich besonders auf diesen "toll fotografierten, starbesetzten Film, der mit Blick auf die Skyline auf einem riesigen Air-Screen gezeigt wird". "Die endlose Nacht" (BRD 1963) am Frankfurter Airport zeigt Hannelore Elsner in einer ihrer ersten Kinorollen.

Film und Konzert bilden im Großen Saal der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst ein Gesamtkunstwerk, wenn fünf Musikstudenten als Stummfilmband die Geschichte um den Superschurken "Fantômas - a l'ombre de la guillotine" (FR 1913) live improvisiert vertonen. Im traumhaft schönen Park der neubarocken Villa unter den Linden geht die Kinowoche mit Lars von Triers "Melancholia" (DK/SE/FR/DE 2011) schließlich zu Ende. Anders als im Film aber ist hier keine Weltuntergangsstimmung angesagt – denn die nächste Kinowoche kommt bestimmt!

Das komplette Programm der Frankfurter Kinowoche finden Sie unter www.frankfurter-kinowoche.de.

Der Programmflyer liegt von Mittwoch, 18. Juni, an aus.

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Der Kartenvorverkauf (12 / 10 Euro ermäßigt) startet am Mittwoch, 18. Juni an der Kinokasse im Deutschen Filmmuseum sowie zzgl. Gebühren an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online unter www.frankfurter-kinowoche.de/tickets

Quelle: www.deutsches-filminstitut.de