Maske in Blau

BR Deutschland 1952/1953 Spielfilm

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Falk Schwarz
Maske in lau
Es fängt schon nicht verheißungsvoll an: ein paar Sehenswürdigkeiten von Rom werden gezeigt, nur um dann im Off mitzuteilen, dass es dort ein Revuetheater gibt, in dem der umschwärmte Revuestar Juliska Varady (Marika Rökk) auftritt. Rom als Kulisse für buntes Beineschwingen. Darf man sich erinnern an die ersten Sequenzen in Billy Wilders „Ariane“, wo er Bilder aus Paris zeigt, in denen das Thema die Liebe ist? Nein, das darf man nicht. Denn diese Maske ist nicht nur blau, sie ist lau und flau, provinziell und ohne Esprit. Walter Forster arbeitet am Drehbuch, was er schon 1943 bei der ersten Verfilmung tat. Nur mit anderen Partnern. Ob sich die drei Herren 1953 nicht so recht verstanden? Auf knackige Dialoge konnten sie sich jedenfalls nicht einigen. Die Rökk macht das, was sie immer tut: Beine in die Luft werfen, Pirouetten drehen, steppen. Leider singt sie auch: „Die Juliska, die Juliska, aus Buda-, Budapest“, und trällert eher dünnstimmig. Dazu hat der einst hochgeschätzte Erich Kettelhut in die Ateliers in München bunte, eher plakativ wirkende Dekorationen gesetzt. Selbst Sabine Ress, der geschickten Choreographin, ist nur das Übliche eingefallen: rundherum wirbeln die Beine des Balletts, mal zusammen und wieder auseinander und die Rökk wird apotheotisch von zwei Männer nach oben gestemmt. Bruno Mondi, der Farbfilmexperte, fotografiert, was sich da tummelt und animiert seine Kamera nicht zum Mitmachen und Mitdrehen. Revuefilme waren nicht seins. Dann der bedauernswerte Paul Hubschmid als Maler, der sich sein Bärtchen abrasiert und nun plötzlich ein völlig anderer ist. Jedenfalls wird er von der Varady nicht erkannt. Auf dieser kolossalen Verwandlung basiert das Ganze. Und als ob es des Banalen nicht schon genug wäre, muss auch Polizeikommissar Lamento (Ernst Waldow) sich über Winzigkeiten echauffieren und dreht dabei ganz absurd auf- und über-, was der Regisseur wohl komisch fand. Diesen ganzen Zinnober hat der damalige Ehemann der Rökk ins Farbige getaucht und hoffentlich hinterher in einer stillen Ecke überlegt, wieviel Schämen denn angesagt ist.

Credits

Regie

Kamera

Schnitt

Musik

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Alle Credits

Regie

Kamera

Kostüm-Entwurf

Schnitt

Choreografie

Musik

Musikalische Leitung

Liedtexte

Darsteller

Produktionsfirma

Produzent

Produktionsleitung

Aufnahmeleitung

Dreharbeiten

    • 28.10.1952 - 15.01.1953: Rom, See Piediluco
Länge:
2722 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 24.02.1953, 05696, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.02.1953, Düsseldorf, Apollo

Titel

  • Originaltitel (DE) Maske in Blau

Fassungen

Original

Länge:
2722 m, 99 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 24.02.1953, 05696, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 26.02.1953, Düsseldorf, Apollo