Der Vogelhändler

BR Deutschland 1953 Spielfilm

Inhalt

Verfilmung der gleichnamigen Operette von Carl Zeller. Adam und seine Verlobte Christel wollen heiraten, doch es fehlt dem Vogelhändler an Geld. Um die Hochzeit finanzieren zu können, besorgt Christel ihm eine Anstellung beim Fürsten. Allerdings missversteht Adam die Geste völlig: Er ist davon überzeugt, Christel habe eine Affäre mit dem Fürsten. Im Gegenzug verliebt er sich unverhofft in die Frau des Fürsten, die, getarnt als Bauernmädchen Marie, den Gerüchten um die Untreue ihres Mannes auf den Grund gehen will.

 

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Falk Schwarz
Einst ein Erfolg, heute ein Ärgernis
Machen wir‘s den Vögeln nach und schlagen eifrig mit den Flügeln, um Höhe zu gewinnen und diesen Film aus der Vogelperspektive zu betrachten, damit sich das agfacolorierte Grausen nicht eins zu eins einstellt. Die xte Verfilmung einer schlicht-bunten Geschichte. Eine Scheinwelt wird da herbeigezaubert, ein absurdes Deutschland-Trugbild (Pflaum) aufgebaut, das genau passt zu der restaurativen Adenauerzeit der fünfziger Jahre. Hat es Zweck - aus dieser Perspektive - zuzugeben, dass Ilse Werner hier erfrischend unkompliziert, hübsch und heiter wirkt, wenn sie erkennt, dass ihr Mann sich aus ihr nichts macht? Da wäre nachzufragen. Aber sie vergibt dem Hallodri (Wolf Albach-Retty), da werden keine Beziehungsdramen aufgemacht, es ist alles gar nicht so schlimm, operettenhaft lustig, zugekleistert aus dem großen Topf der Heimatfilmlüge. Oder das kleine Pfeifduett zwischen Ilse Werner und dem Dompfaff im Käfig? Einfach nur niedlich. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, hätte sich Regisseur Rabenalt an seine besseren Flme erinnert (lieber nicht an seine Nazi-Streifen) und Einsicht über Anpassung gesetzt. Stattdessen wird lippenunsynchron geträllert „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ und im Schlossgarten von Schwetzingen auf der grünen Wiese getanzt und ballettös herumgehopst. Es wirkt - Verzeihung! - heute nur lächerlich. Hat es Zweck zu erwähnen, dass der ansonsten prächtige Günther Lüders als Liebhaber eine eher komische Nummer ist? Im Film heißt es doppeldeutig: „Wenn Männer verliebt sind, machen sie sich immer etwas lächerlich“. Soll noch erwähnt werden, dass die Kamera von Kurt Schulz sich Mühe gab, auf dem Karussell die beiden Protagonisten wirbelnd tanzen zu lassen? „Noh amal, noh amal, noh amal, singt die Nachtigall“ reimt die Operette unrein. Nein, es hat keinen Zweck. Schwamm drüber. Damals ein Erfolg, heute ein Ärgernis. (Warum wurde es veröffentlicht?). Ein Vogelhändler im Sinkflug. Lassen wir ihn krachend landen.

Credits

Drehbuch

Schnitt

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Regie-Assistenz

Drehbuch

Bauten

Schnitt

Choreografie

Darsteller

Produzent

Produktionsleitung

Dreharbeiten

    • Atelier München-Grünwald, Außenaufnahmen: Schwetzingen, Neu-Leiningen, Groß-Glockner
Länge:
2507 m, 92 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.09.1953, 06597, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.09.1953, Stuttgart, Palast

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Vogelhändler

Fassungen

Original

Länge:
2507 m, 92 min
Format:
35mm
Bild/Ton:
Agfacolor, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 15.09.1953, 06597, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 17.09.1953, Stuttgart, Palast