Der Engel, der seine Harfe versetzte

BR Deutschland 1958/1959 Spielfilm

Inhalt

Im Leihhaus von Josua Webmann taucht eines Tages ein außergewöhnlich hübsches Mädchen auf, das eine goldene Harfe verpfändet. Josuas Lehrling Klaas sieht sofort einen Engel in ihr. Abends begegnet sie ihm wieder und tanzt mit ihm, woraufhin auch die zuvor gleichgültige Lissy auf Klaas aufmerksam wird. Einstweilen bangt Josua um sein Geld und verhandelt mit einem Instrumentenhändler, der ihm ein großzügiges Angebot für die Harfe macht. Anderntags sind das Mädchen und mit ihr die Harfe wieder verschwunden – doch sie hat unvermuteten Reichtum hinterlassen.

 

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Falk Schwarz
Hoffmanns schwache Stunde
„Wo ich hinkomme, da löst sich alles in Wohlgefallen auf“, sagt der Engel mit der Harfe, der zu den Menschen kommt und dafür sorgt, dass die Harmonie des Lebens für sie erhalten bleibt. Kein „Himmel über Berlin“, eher ein Himmel über Kopenhagen (wo die Aussenaufnahmen entstanden). Dieses weiß-blond toupierte Engelchen hat Geldsorgen und will die Harfe versetzen. Der griesgrämige Josua Webmann (Henry Vahl) traut diesem Himmelsboten nicht - und wir als Zuschauer auch nicht. Was ist das Ganze - eine Fabel, ein poetisches Märchen, ein zarter Liebesfilm? Der Engel ist über lange Passagen im Film völlig vergessen, weil sich die Beziehung zwischen Klaas (Mathias Fuchs) und Lissy (Dunja Movar) ganz in den Vordergrund schiebt. Zu bestaunen ist die feinfühlige Regie von Kurt Hoffmann, der diesem Paar etwas Schwebendes, ja Leichtes und Berührendes mitgibt, obwohl über der ganzen Geschichte auch Schwermut liegt. Aber was wollte Hoffmann? Wieviel Realität soll denn in diesem Werk stecken? Wozu braucht der Engel überhaupt Geld? Oder sind wir einfach zu märchenhaft eingestimmt? Und ist dieser innere Monolog im Sprechgesang („Wieder mal ein Tag, wie alle anderen…“) wirklich eine neue Form? Dazu noch wenig witzig gereimt, was den beiden Autoren Günter Neumann und Heinz Pauck nicht ähnlich sieht. War Hoffmann nach dem Erfolg seiner “Wunderkinder“ in einer abgehobenen Stimmung, dass ihm nun alles glücken würde, selbst ein Film mit kleinem Budget und unbekannten Schauspielern? Natürlich gibt es - wie in jedem Film von Hoffmann - wunderbare Momente: der junge Horst Tappert ist agil, frech, präsent und verschlagen. Alles in wenigen Sekunden am Biertisch. Und natürlich die feine, ziselierte Bildarbeit des Schweden Sven Nykvist, der hier zum ersten Mal einen deutschen Film fotografierte. Dem „Volksschauspieler“ Henry Vahl fehlen allerdings die Zwischentöne, die seinen Antiquitätenhändler über das Knorrige hinausgehoben hätten. Vielleicht hatten Hoffmann und seine Autoren jene berühmte „schwache Stunde“. Hier wurde sie zur Bildwirklichkeit.

Credits

Kamera

Schnitt

Musik

Darsteller

Produzent

Alle Credits

Kamera

Optische Spezialeffekte

Standfotos

Kostüme

Schnitt

Musik

Liedtexte

Darsteller

Produzent

Aufnahmeleitung

Produktions-Assistenz

Länge:
2680 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.02.1959, 19014, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.02.1959, Hannover, Weltspiele

Titel

  • Originaltitel (DE) Der Engel, der seine Harfe versetzte

Fassungen

Original

Länge:
2680 m, 98 min
Format:
35mm, 1:1,37
Bild/Ton:
s/w, Ton
Prüfung/Zensur:

FSK-Prüfung (DE): 10.02.1959, 19014, ab 6 Jahre / feiertagsfrei

Aufführung:

Uraufführung (DE): 12.02.1959, Hannover, Weltspiele