Sauerbruch - Das war mein Leben

BR Deutschland 1953/1954 Spielfilm

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Falk Schwarz
Der Engel mit dem Skalpell
Ein modernes Märchen: ein Engel im weißen Kittel (aber ohne Flügel) berührt die Menschen, heilt sie von ihren Leiden, macht sie wieder glücklich, ist gütig, schaut nicht aufs Geld und ist nur für seine Patienten da. Fast zu schön, um Gestalt anzunehmen. Aber so - leicht überhöht - wird der Menschenheiler Sauerbruch geschildert, der keinen Standesdünkel kennt, sich nicht auf die Apparatemedizin verlässt. „Ich bin der Meinung, dass ein Arzt zunächst mal seinen Augen, seinen Händen, seinem Geschmack, seinem Geruch, überhaupt allen Sinnen vertrauen muss, bevor er das Röntgenbild als letzte Klärung zu Rate zieht“. Der Mensch steht im MIttelpunkt. Olga Ahrends (Heidemarie Hatheyer) wird eingeliefert. Zunächst in die Psychiatrie. Aber Sauerbruch möchte sie in die Chirurgische haben. Also belfert er seine Oberschwester (Lina Carstens) an und als sie bestätigt, dass die Patientin dort liegt, schreit er. „Die sind wohl wahnsinnig. Die sollen die Frau sofort herausgeben!“ Wütend eilt er los, zieht seinen Kittel im Gehen aus und wirft ihn hinter sich, der von einem Mitglied des Ärzteteams aufgefangen wird. So ein Halbgott musste nicht hinter sich schauen. Er liebte die Menschen eher als Patienten. Die anderen benutzte er. - Ewald Balser gibt diesem Film Kontur. Er scheint Sauerbruch wie aus dem Gesicht geschnitten (selbst auf dem berühmten Porträt von Max Liebermann) und er zeigt eine beeindruckende schauspielerische Präsenz. Dieser Chirurg duzt seine Patienten und Mitarbeiter - ein Spleen. Vielleicht auch eine Herabwürdigung. Als er bei Olga Ahrends eine Ostitis fibrosa für möglich hält und er diese Diagnose bestätigt findet, tanzt er vor den Schwestern wie ein kleiner Junge, der sich seines Sieges freut. „So triumphiert jemand, der lange Zeit nichts zu triumphieren hatte“. (Bliersbach) Dass Sauerbruch sich keineswegs würdig ins Alter verabschiedete - wie der Film suggeriert - , sondern katastrophale OP-Fehler aufgrund seiner Alterssklerose beging, hätte die tröstliche Botschaft verwässert. Davon muss ein anderer Film erzählen.

Credits

Director

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Director of photography

Editing

Music

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Director of photography

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Optical effects

Make-up artist

Costume design

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Music

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Location manager

Shoot

    • 26.09.1953 - 20.01.1954: Berlin/West, München
Duration:
6 Akte, 2846 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.01.1997, 08112 [3. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 06.07.1954, 08112, Jugendgeeignet / Jugendfördernd / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 13.08.1954 [Massenstart]

Titles

  • Arbeitstitel Sauerbruch - So war mein Leben
  • Originaltitel (DE) Sauerbruch - Das war mein Leben

Versions

Original

Duration:
6 Akte, 2846 m, 104 min
Format:
35mm, 1:1,37
Video/Audio:
s/w, Ton
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 14.01.1997, 08112 [3. FSK-Prüfung];
FSK-Prüfung (DE): 06.07.1954, 08112, Jugendgeeignet / Jugendfördernd / feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung: 13.08.1954 [Massenstart]