Er kann's nicht lassen

BR Deutschland 1962 Spielfilm

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Falk Schwarz
Ein irischer Pater mit Sprachfehler
Konnte Heinz Rühmann kein Englisch? Seine Haushälterin in diesem Film (Lina Carstens) nennt er ständig „Frau Smiss“. Nun ist Frau Smiss keineswegs Frau Smiss, sondern „Frau Smith“. Das an- und ablautende „ti-eitsch“ im Englischen dürfte ein Priester in Irland beherrschen. Sowas wirkt in der Wiederholung blamabel. Oder darf die Filmrealität an der wirklichen nicht gemessen werden? Ansonsten ist diese Story aufgewärmter Muckefuck. Der erste Teil „Das schwarze Schaf“ hatte alles, was eine kleine, hübsche Krimiparodie ausmacht. Aber hier kommt der Pater überhaupt nicht mehr zur Seelsorge, sondern ist nur noch als Supermind in gefährlichen Situationen unterwegs, wird von doofen Gangstern mit dem Tod bedroht, eingesperrt, vergiftet und kann sich doch immer wieder kunstvoll befreien. „High Crime“ in einer an Don Camillos Aventüren orientierten Krimiposse? Der Film ist mit Gewalt vollgestopft, was zu dem zarten Pater passt wie Feuer zu Wasser. Auch werden die ständigen Besuche beim Bischof immer platter. Der Gag schleift sich ab, wenn der kleine Pater sich dauernd vor dem großen Dienstherrn kuschend verteidigt. Was sollte die kleine Münzsammlungsvignette? Es wirkt schief, wenn der Pater so tut, als ob er etwas von Münzen verstünde und der Bischof das Ablenkungsmanöver schnell durchschaut. War der „kluge“ Pater Brown so dumm, sich seinem Bischof derart anzudienen? Ruth-Maria Kubitschek mag eine gute Schauspielerin sein, die Verwandlung der hübschen attraktiven Dame, die den Tee auf der Terrasse des Schlosses so charmant serviert, in die Inkarnation des Bösen misslingt. Der „switch“ von gut zu böse setzt mehr Abgründigkeit voraus. Die irische Landschaft spielt noch mit, tritt aber ständig weiter zurück zugunsten der Atelierhallen in München. Da kann dann der Pater Brown gleich zum Derrick werden. Allerdings hat sich ein Satz eingeprägt: „Zweisamkeit liebt Einsamkeit“. Ein Zitat von G.K. Chesterton, dem Erfinder des Pater Brown. Lebensweisheit im Krimi? Jawohl, Frau Smiss.

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Shoot

    • 19.07.1962 - 10.09.1962: Irland, Salzburg (Schloß Anif); Bavaria-Atelier München-Geiselgasteig
Duration:
2591 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.10.1962, 29085, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 19.10.1962 [Massenstart]

Titles

  • Originaltitel (DE) Er kann's nicht lassen

Versions

Original

Duration:
2591 m, 95 min
Format:
35mm, 1:1,66
Video/Audio:
s/w, Mono
Censorship/Age rating:

FSK-Prüfung (DE): 15.10.1962, 29085, ab 12 Jahre / nicht feiertagsfrei

Screening:

Uraufführung (DE): 19.10.1962 [Massenstart]

Awards

Bundesfilmpreis 1963
  • Spielfilmprämie des BMI
FBW 1962
  • Prädikat: Wertvoll